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30.Juli 2025 – halbes Jahr rum, die ersten Hitzetage

Halbes Jahr rum, die ersten Hitzetage.
Kaum ist das erste halbe Jahr rum fragt man sich schon: „Warum so schnell?“ und „Was ist eigentlich passiert?“. Antwort auf Frage 1: „Weil man alt wird und kaum noch was unbekanntes passiert. Dazu die Kinder…“. Antwort auf Frage 2: „Muss ja nicht. Steht ja nirgendwo, dass das muss“.
Kaum geht das Thermometer in Richtung 30° schon krieg ich schlechte Laune. Für mich ist alles oberhalb von 20° eine Zumutung, ab 23° wird es zur Katastrophe. Und nun warten angeblich 36° diese Woche. Nicht schlafen ist ungesund.
Außerdem: Kaum knallt die Hitze rein, schon erscheint da dieser Kumpel im Whatsapp-Status. Der, der viel zu früh in seinem Leben angefangen hat, exzessiv zu kiffen und bis heute nicht mehr damit aufgehört hat. Eigentlich ein guter Kerl, aber auf der Datenautobahn im Kopf wurden ein paar Kurven durch Styropor ersetzt. Der jedenfalls postete nun im Status ein AI-generiertes Video, in dem es um kanadische Wissenschaftler geht, die herausgefunden haben, das CO2 total gut für die Umwelt und die Natur und damit auch für uns ist. Hanebüchen und unlogisch von vorn bis hinten. Ich schreib ihm also „Junge, das ist Unsinn! Warum teilst du so einen Scheiß“, er schreibt mir ein ellenlanges Pamphlet voller Rechtschreibfehler, dass ich es in meinem Bewusstseinszustand nicht besser wissen kann und der Staat uns nur in Angst und Schrecken versetzen will und Coronaimpfungen nicht wirken. Sowas alles. Ich antworte mit: „Alles klar…“. Es ist mir eindeutig zu heiß und ich hasse die Hitze und neulich hat ihn seine Freundin verlassen.


Paul, der kleine Hund, auf den ich ein Auge geworfen hatte, ist schon verkauft.

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29.06.2025 – Grundschulabschied, Zeugnisse, Billie Eilish in London

Vergangene Woche Donnerstag standen wir auf der Grundschulabschiedsparty von Lisbeth. Wir hatten uns dieses Mal nicht an der Organisation beteiligt, dazu waren uns zu viele komplizierte Frauen im Orgateam. Sie wissen schon, die die ständig und immer über alles und jeden lästert. Die, die ein bißchen dumm ist, aber das Gegenteil denkt. Die, die aus jeder Bewegung eine Showbühne machen muss und darüber normale Kommunikation mit den Gewöhnlichen verlernt hat. Solche Leute. Hatten wir keine Lust drauf. Waren wir einfach mal nur Gäste. War auch nicht schlecht.

Ich hatte dadurch viel Zeit, Leute zu beobachten. Es fiel mir auf, wie viele Menschen über ein oder mehrere Tattoos verfügen. Es war warm und so sah man viele davon. In manchen Fällen fast alle. Mir fiel das sicher auf, weil ich gerade mal wieder mit einem Tattoo liebäugle. Habe ich früher immer schon mal und dann habe ich mich ein paar Jahre später gefreut, dass ich mich doch nicht hatte tätowieren lassen, weil mir das Motiv nicht mehr gefiel. Dieses Mal habe ich eine echt gute, weil zeitlose Idee, die keiner Mode unterliegt und ich bin langsam in einem Alter, in dem es egal ist, ob einem sein Tattoo gefällt oder nicht. Die paar Restjahre wird man schon damit auskommen. Andererseits gefallen mir die Tattoos anderer Leute an diesen anderen Leuten oft auch garnicht. Ich bin noch unentschlossen.

Zwischendurch blies ein kurzer Gewittersturm die Feiernden auseinander und die Party war nur noch halb so groß. Dann wurde 2-Felder-Ball in der Turnhalle gespielt. Kinder gegen Eltern. Das war ein großer, auch interkultureller Spaß für alle Beteiligten, vielleicht abgesehen von dem einen Asi, der immer mal vergaß, dass er hier Kinder vor sich hat.

Danach, es hatte aufgehört zu gewittern, wurde Fußball gespielt. Eine Mutti, die immer in Konkurenz zu allem tritt, was sie als besser als sie oder ihre Lieben wahrnahm, hatte in den Tagen vor der Abschlussfeier folgenden Move gemacht:
Sie lud alle Mädchen aus der Freundesgruppe von Lisbeth zu sich nach Hause zur Übernachtung im Zelt ein. Die Grundschule veranstaltete früher immer eine Nacht im Zelt im Anschluss an die Abschlussfeier, nur in diesem Jahr nicht, weil sich kein Lehrer fand, der das verwantworten wollte, weil die Jungs allesamt etwas wild sind in diesem Jahrgang. Also lud sie wirklich alle Freundinnen, außer Lisbeth ein, worüber Lisbeth natürlich schon mal sehr traurig war. Unsere einzige Erklärung: Lisbeth ist in der Schule besser als ihre Tochter und Hannah ist in der Schule besser als ihre große Tochter. Außerdem kommt Hannah mit der großen Tochter nicht gut klar und meidet sie.
Als nun jedenfalls die anderen Mädchen von der Mädchenclique fragten, warum Lisbeth nicht auch zum Zelten eingeladen wird, wurde geantwortet mit: „Das erlaubt ihre Mutti nicht.“, was gelogen ist.
Beim Fußballspiel nun ließ diese Frau alle umliegende Menschen, also auch Lisbeth und uns wissen, dass sie „nachher ja noch die ganzen Mädels mitnimmt und was sie noch für einen stressigen Abend mit den Weibern vor sich hat.“.
Wir haben die Feier dann recht bald abgebrochen und eine sehr traurige Lisbeth von der Abschlussfeier mit nach Hause genommen. Die Welt könnte ohne Arschlöcher so viel schöner sein.

Am nächsten Tag gab es Zeugnisse. Hannah bekam schon wieder das beste ihrer Klasse, worüber wir uns freuten, ihr aber gleichzeitig auch sagten, dass man das Leben nicht vergessen darf und zweitbestes Zeugnis auch reichen würde. Lisbeths Zeugnis war nicht minder in Ordnung. Ich holte sie als eine der letzten aus dem Hort, dann drehten wir uns vor der Schule nochmal um und dann riefen wir: „Tschüssi Grundschule“. Nach den Sommerferien beginnt ein komplett neues Kapitel.

Am Samstag beim Frühstück, sagte Lisbeth, dass sie auch gerne mal zu einem Billie Eilish Konzert gehen würde. Ich googelte „Billie Eilish Tour 2025“ und fand heraus, dass sie an zwei der vier Tage, die wir dieses Jahr in London sind, dort auftritt. Es gibt nur keine Karten mehr und selbst wenn es welche gäbe, hielte ich die Preise für einen Skandal. Ich hatte Billie mal für cool gehalten.
Ich wäre echt bereit gewesen, einen höheren Betrag auszugeben, aber oberhalb von 200 Pfund für maximal 2 Stunden Konzert hört der Spaß auch auf. Was wäre das für ein cooles erstes Livekonzert für die Mädels gewesen. Die nudeln die schließlich hoch und runter. Ein bißchen ärgerlich ist das schon.
Vor die O2-Millenium-Halle im schönen Greenwich kann man sich ja vielleicht trotzdem mal setzen. Immerhin ..

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22.Juni 2025 – Wochenende mit Hund

Am Freitag kam Bruno zu Besuch. Das erste Mal über das gesamte Wochenende, weil die Besitzer bei einer Hochzeit waren.
Dafür ließ ich eine Wanderung auf den Brocken sausen, bei der es sicher viel Bier gegeben hätte, was aber nicht schlimm war, da ich an den vergangenen beiden Wochenenden schon sehr viel Bier getrunken hatte.

Bruno ist nach wie vor ein ziemlich aufgeregter Junghund der Rasse „Labrador“. Jedes kleine Geräusch und jede Regung bringt ihn auf 180 und putscht ihn in die volle Aufmerksamkeit.
Das gab sich über das Wochenende aber glücklicherweise.
Bruno und ich waren abends gegen 22:00 Uhr unterwegs, um eine Runde ums Dorf zu drehen, aber auch morgens 6:00 Uhr. Man läuft durchs Dorf, wenn es gerade erwacht, aber auch, wenn es gerade dabei ist schlafen zu gehen. Dabei bekommt man so einiges mit und es ist auch sehr friedlich, zu diesen Zeiten durchs Dorf zu laufen. Nach der Morgenrunde legten wir uns zusammen auf die Couch und holten bis zum Frühstück Schlaf nach. Schon am zweiten Tag fand das Bruno angenehm und legte seine Schnauze freundschaftlich auf meinen Arm.
Tagsüber machten wir eine große Runde durch die Fluren, die dieses Dorf umgeben. Fast reife Wintergerste, durchsetzt von einzelnen Mohnblüten ist unser ständiger Nachbar. Wir nahmen Witterung auf und fanden ein Stück plattgedrückte Wiese, in der in der Nacht vermutlich Rehe gelegen hatten. Wir hielten den Riecher in die Luft, wurden schneller und schreckten bald darauf ein Rebhuhnpärchen (oder etwas vergleichbares) auf. Wir fanden einen umgestürzten Kirschbaum mit vollem Behang und wälzten und vor Freude in dem, was runter gefallen war und wuschen das anschließend im Bach wieder runter.
Nebenbei übten wir mit recht zufriedenstellendem Erfolg „Bleib“, „Bei Fuß“ und „Stop“.
Am Nachmittag gab es jeweils noch eine kleinere Runde, weil es doch sehr warm war, was alle Beteiligten nervte. Am Ende des Tages war ich jeweils zwischen 15 und 20 Kilometern gelaufen. Das hätte ich sonst nie geschafft. Lisbeth hingegen hing regelmäßig am Hals von Bruno, gab ihm Küsse oder übte Tricks mit ihm. Mit dem Zerrspiel brachte sie Bruno regelmäßig zum Knurren. Das Zerrspiel war am Ende des Tages auch kaputt. Lisbeth und ich waren sehr traurig, als Bruno Sonntagnachmittag wieder abgeholt wurde. Uns beiden würde ein Hund sehr gut tun. Leider stagnieren meine Bürohund-Verhandlungen mit der doch recht konservativen Geschäftsführung recht stark. Vermutlich sind sie sogar schon tot. Anfang Juli gibt es nochmal einen Termin. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Maria und Hannah sind bei dem Hundethema auch eher verhalten. Sie sind Katzenmenschen bzw. eher so Nebenbei-Tier-Menschen also so Menschen, die Tiere wollen, die man kuscheln kann, die aber ansonsten nicht weiter auffallen sollen. Das sind Hunde, oder jedenfalls Bruno, nun eher weniger. Der leckt einem schon mal freundlich an der Hand, der sabbert schon mal ganz schön beim Fressen und der steht auch mal hinter einem und guckt, was man gerade macht.
Das mögen die zwei nicht so. Muss man auch akzeptieren, auch wenn man es nicht versteht. Lisbeth und ich, wir mögen unsere Tiere sozial.

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18.Juni 2025 – TÜV, im Problemviertel

Auf Arbeit ist es jetzt so, dass ich viele der Dinge, die noch vor einem Jahr neu waren, inzwischen ganz gut und routiniert kann. Das verschafft Zeit, die ich zu füllen versuche, was nur teilweise klappt, weil eine geplante Aufgabenneuverteilung noch nicht passiert ist. Da muss ich mich dann kümmern, dass da noch eine Scheibe täglich Brot mehr für mich dabei ist, wenn man sich endlich dazu durchringt.

Nach der Arbeit bringe ich mein Motorrad zum TÜV. Dazu fahr ich in den Stadtteil mit 40% Migrationshintergrund. Der wird hier als Problemviertel betrachtet, ist aber vielleicht gar keins. Man müsste sich nur im Rahmen der Gesetze um die Kriminellen kümmern, dann wäre das ein ganz normales Viertel mit Migrationshintergrund, in dem die Leute im Rahmen der Möglichkeiten vor sich hin leben. Vielleicht müsste man sich auch einfach um die Ursachen kümmern, warum in solchen Vierteln Leute kriminell werden. Ich hab da auch keine Ahnung, aber als „Problem“ bezeichnet zu werden, hat bislang kaum jemanden motiviert, würde ich sagen.

Ich hab es schon ein paar Mal erwähnt, ich mag das Viertel und meine Stadt, so wie sie jetzt ist. Bringt ein wenig Großstadtflair in die piefige Stadt. Macht sie bunt, bereichert mich mit Barbershops und internationalen Geschäften mit zuweilen skurrilem Inhalt. Was es der piefigen Stadt nicht einfach macht, ist der fehlende Horizont der Leute. Das falsche Mindset. Die Unvorstellbarkeit von Veränderung und dem Zulassen von neuen Entwicklungen.
Jedenfalls bin ich gestern zwei Kilometer durch dieses Viertel gelaufen, und die waren voller Eindrücke. Ich sah eine punkige Junkieclique mit Hunden auf der Straße rumlungern, die aber total lieb zueinander waren. Traf zwei Jungs, einen gebürtigen Deutschen und augenscheinlich einen Nahostler, deren Kommunikation einfach nur einzelne Wörter mit dem Wort „Digger“ verband, eine Gruppe Rumänen oder Bulgaren, die im Eingang eines leeren Eckgeschäftes saßen und Sonnenblumenspelzen auf den Gehweg spuckten, die Mädchenclique mit gleichen Baseballjacken, die irgendeine Art strangen Darkwave auf ihrer Bluetooth-Box hörte und den ausgesprochen höflichen dunkelhäutigen jungen Mann, der wie ich, im Lidl ein Eis kaufte.
Habe mir vorgenommen, öfter durch dieses Viertel zu spazieren.
Man kennt sonst seine eigene Stadt nicht mehr.

Was ich noch schön fand, war die Fahrt mit dem Motorrad von der Anmeldung über das riesige Betriebsgelände bis in die Werkstatt. Ohne Helm, ohne Jacke, ohne Handschuhe. So müsste man immer Motorrad fahren können. Leider kann einem keiner garantieren, dass man dabei nicht stürzt. Aber schöner ist es schon, so zu fahren.

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17.Juni 2025 – Nicht Rauchen!, Sport

Ich finde den Sommer bislang erstaunlich versöhnlich. Die für mein Wohlbefinden und Laune so wichtige 23°-Marke wurde noch nicht so oft gerissen, also ging es mir das gesamt Frühjahr über gut.

Am Wochenende haben wir nun unseren kleinen Aufstellpool in Betrieb genommen, was eventuell ein Fehler war, weil seitdem hohe Temperaturen vorhergesagt wurden. Ich mag diesen Pool sowieso nicht. Die Sandfilteranlage ist kaum noch dicht zu kriegen und jeden Tag muss ich dort hin, tote Fliegen von Grund und Oberfläche fischen. Das steht für mich in keinem Verhältnissen zum Aufwand, für den Rest der Familie aber schon.

Was ich eigentlich sagen wollte: gestern hielt ich es für eine gute Idee, mal wieder zu meiner 3×3 – Freizeitbasketball-Mannschaft zu gehen. Nach keinen fünf Minuten verhielten sich meine Poren, wie der Schlauch, der vom Pool zur Pumpe führte. Sie wurden komplett undicht. Am Ende des Trainings war keine trockene Stelle mehr übrig. Früher habe ich nicht so geschwitzt. Da war ich fit. Aber Spaß hat es gemacht und das kommt folglich wieder in den wöchentlichen Plan.