Am Samstagvormittag fielen mir die ganzen Fahrradbestellungen wieder ein. Da der Bremsweg zuletzt, vor allem den steilen Berg morgens bergab, immer länger (um nicht zu sagen lebensgefährlich) wurde, begann ich zuerst mit den Bremsen. Ich hatte nicht die popelig-billigen schwarzen Beläge für 8,-€, sondern die richtig guten ferrariroten für 13,-€ gekauft, verbunden mit der Hoffnung, noch besser bremsen zu können und/oder nicht so oft Beläge wechseln zu müssen.
Natürlich ließen die sich nicht so einfach wechseln, wie ich dachte. Ich musst die Räder abbauen, wozu ich hinten sogar den Gepäckträger halb abbauen musste, damit ich die Schnellspanner an den Bremsbacken betätigen konnte, um den Reifen dort durchzukriegen. Wie ich feststellte, besitze ich Hydraulikfelgenbremsen, die man recht genau arretieren muss, damit sie so gut wie möglich die komplette Felge greifen, nicht aber am Reifen schleifen. Das hat alles seine Zeit gedauert und fällt am Ende wohl unter „wieder was gelernt“.
Weil das so lange gedauert hat und es auf dem Hof inzwischen leicht tröpfelte, hab ich dann nur noch die Kette eingefettet, wozu ich das Rad auf Sattel und Lenker stellte. Bei dem ganzen Gefette stellte ich dann fest, dass Kette, Zahnräder und auch Teile der Gangschaltung ziemlich rostig sind. Zwischendurch bröselte dann hier und da mal hart gewordenes Kettenfett aus den Teilen. Ich beschloss, dass Fahrrad demnächst einem Fachmann vorzustellen, der dann verschlissene Teile gegen neue tauschen muss. Das kann man nach zehn Jahren schon mal machen, nech!? Ich wechselte dann nur noch das Rücklicht gegen ein größeres mit Standlichtfunktion. Dann brach ich meine mechanischen Bemühungen für heute ab.
Im Haus gab es auch noch Pflichten zu erledigen, die meinem gestrigen Kater zum Opfer fielen. Zwischendurch besorgte ich aus dem Internet Übungsaufgaben für Hannah, denn sie fühlte sich noch nicht so sicher in der Berechnung des Umfangs und des Flächeninhaltes verschiedener Dreiecke. Das waren dann aber unbegründete Unsicherheiten, wie sich zeigte.
Während Maria mit Sophia am Nachmittag im Kulturhaus den Vier Jahreszeiten lauschte, schaute ich mit Lisbeth Basketball. Wir erzählten uns nebenbei ein paar Dinge aus unserem Leben, ich erklärte ihr ein paar Basketballregeln und am Ende gewann der MBC eine (zumindest in der ersten Halbzeit) ziemlich heftige Abwehrschlacht. Die Playoffchancen leben noch.
Gestern abend laß ich auch noch folgende Meldung: „Der 88jährige beabsichtigt, sich am Fenster des Gemellikrankenhauses für einen Gruß und einen Segen zu zeigen“. Mir fiel dabei auf, was für eine furchtbar absurde Nachrichtenmeldung das ohne den Kirchenkontext ist, und musste schmunzeln.