Der Vormittag verging zunächst mit der Wiederherstellung eines Mindestmaßes an Ordnung auf meinem Schreibtisch. Es gab viel wegzuheften, noch mehr wegzuwerfen und einiges an Geld einzufordern. Jetzt könnte ich den Schreibtisch an eine zufriedene Marie Kondo vermieten, aber das kommt nur drei bis vier Mal im Jahr vor.
Im Anschluss half ich erst Hannah, einen weiteren verhauenen Mathetest zu korrigieren. Verhauen hatte sie den bei etwas komplexeren Winkelberechnungen. Ich denke, da konnte ich ihr gut helfen und für das nächste Mal einige gute Tipps geben, wie man mit ein bißchen überlegen auch auf eine Lösung kommen kann. Die Theorie beherrscht sie eigentlich.
Danach war Lisbeth dran. Sie hat so ihre Problemchen, Gramm in Kilogramm, Liter in Deziliter oder Millimeter in Kilometer umzurechnen. Das muss man einfach üben und dann versteht man es, also hab ich ihr Übungsaufgaben aus dem Internet besorgt und die dann kontrolliert. Die Fehler korrigierten wir gemeinsam, um Denkfehler auszumerzen. Das wird schon.
Am späten Nachmittag waren wir zu Mikes Geburtstag eingeladen. Mit dem ging ich in die Schule und seit der Schule feiert er seinen Geburtstag im Bowlingcenter. Das ist so eine Art Running Gag. Leider schließt das Bowlingcenter Ende März, sodass diese Tradition eventuell stirbt, sofern sich kein neuer Betreiber findet.
Ich brauchte dieses Mal eine ganze halbe Runde, um die Kugel wieder einigermaßen gezielt werfen zu können. Am Ende wurde ich aber immerhin Zweiter. Wir bowlten Frauen gegen Männer. Zu Schulzeiten waren wir jede Woche einmal im Bowlingcenter. Ich hatte dafür eine Liga gegründet mit Homepage im Internet, Regelwerk (z.B. wer in einer Runde keine 100 Punkte schafft, muss einen Knabberteller kaufen) und ewiger Bestenliste. Damals konnten wir alle ziemlich gut bowlen.



In den Gesprächen ging es um Streustrahlung beim Röntgen, Motorräder und die aktuelle politische Weltlage. Es gab da auch recht konservative Meinungen, aber alles recht reflektiert und im demokratischen Rahmen. Beim Thema „Autos, die in Menschenmengen fahren“ sage ich zum Beispiel, dass man da mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten muss und diese Todesart da erst ziemlich weit hinten kommt, woraufhin Ralf sagt, er lässt seine Tochter nicht zum Fassenachtumzug in Rheinland-Pfalz, weil es noch vor zehn Jahren diese Todesart überhaupt nicht gab, wozu Mike sagt, dass ihn die Häufung solcher Vorfälle kurz vor der Wahl stark irritiert hat.
Ist immer ein angenehmer Nachmittag im Jahr. Ich musste dann aber nach Hause, meine Halsschmerzen machten mich müde und Maria litt noch unter den Folgen einer Migräne.
P.S. Schon wieder März. Irre…