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04./ 05.März 2025 – Arbeit, Quiz, Volkszorn

Dienstag und Mittwoch waren voller Arbeit. Habe absolut keine Zeit für einen kurzen Tagebucheintrag gefunden. Ein ständiges Kommen und Gehen von Leuten, die ein ständiges Telefonieren und Schreiben verursachten. Am Dienstag war ich so lange auf Arbeit, dass ich dann dachte, der Tag ist nun auch schon egal, gehst du halt direkt von Arbeit aus zum Pubquiz.
Dort war es auch voll und heiß und stickig und es gab blöde Fragen. Viel zu viele Fragen zum Beispiel über den ESC-Vorentscheid und die Oscarverleihungen, die niemand von uns verfolgte (wozu bin ich denn dann in einem Frauenteam?). Wir landeten wieder nur im Mittelfeld. Man darf nicht mehr unvorbereitet zum Pubquiz gehen. Die Gespräche waren aber gut. Es ging um den Grad an Verschwörungsglauben in der Bevölkerung um uns herum, die Wahlergebnisse der AfD und wie man damit umgeht. Wechselt man zum Beispiel den Physiotherapeuten, der seinen Job hervorragend beherrscht, nur weil er der AfD und Russland nahe steht? Nimmt man jede Diskussion mit einem Verstrahlten an, obwohl man seine Verstrahlung wohl nicht mehr wird auflösen können? (Ich plädierte für: »Absolut!«).
Außerdem redeten wir über unsere Kinder. Mit Frauen ergeben sich immer ganz andere Gespräche, als mit Männern. Echter Deeptalk. Ich denke, das mag ich am meisten an meinen neuen Pubquiz-Dienstagen.
Was mir auch gut gefällt. Ein Teil meiner Pubquiz-Freundinnen hat sich von mir anstecken lassen, mit dem Fahrrad auf Arbeit zu kommen. Jedenfalls erzählen sie mir stolz, dass sie jetzt auch mit Fahrrad auf Arbeit kommen. Eine hat sich sogar übers firmeneigene Jobrad-Programm ein E-Bike geleast, damit sie zum Feierabend die acht Kilometer bergauf schafft. Ich sage allen, wie gut ich das finde und fühle mich wie ein Influencer.

Ansonsten kann mir zur Zeit nichts etwas anhaben. Die Frühlingshormone schießen ein. Ich fahre morgens mit dem Rad zwei drei Kilometer gen Sonnenaufgang, was soll mir der Tag danach schon noch anhaben? Der ganze Irrsinn der Welt, einfach ausgesperrt durch gute Laune… das passiert mir so selten, dass ich auch das mal aufschreiben muss.

Um mich herum gibt es jedoch seit gestern Volkszorn. Grund dafür ist die Meldung, dass man rund einen Kilometer entfernt vom Dorf ein großes Gefängnis bauen will. Alle Messenger-Gruppen bewegen sich irgendwo zwischen Volksaufstand und Bürgerkrieg. Die Forken werden angespitzt. Es wird Pech zur Herstellung von Fackeln gekocht. Keiner weiß nix genaues, aber alle haben schon eine Meinung. Von den Zuschauerrängen aus ist das immer sehr unterhaltsam.

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