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06.Februar 2025 – Lebenskreise, Vorstandssitzung

Als ich von meinen Kolleginnen zum ersten Mal mit zum Pubquiz genommen wurde, fand ich die Situation schon ein bisschen skurril.

Da saß ich nun, als einziger Mann, mit fünf Frauen am Tisch. Drei dieser Frauen fand ich vor langer Zeit einmal eine zeitlang sehr sympathisch und hatte jeweils mindestens einen leichten, in einem Fall auch einen mittelschweren mehrjährigen Crush. Die komplexen Spielregeln der zwischenmenschlichen Beziehungen, als auch meine eigene damalige Verkorkstheit und Unsicherheit verhinderten in mindestens einem Fall, dass daraus eine ernsthafte Beziehung wurde. Dazu kamen dann Begleitumstände (z.B. ein Kind), denen ich mich als Anfang Zwanzigjähriger absolut nicht gewachsen sah. So ging man irgendwann durch die Entwicklungen der Zeit bedauerlicherweise ohne Aussprache auseinander, verlor eine gute Freundschaft, trieb in verschiedene Bereiche dieser großen Firma und hatte knapp zwanzig Jahre lang nichts mehr miteinander zu tun.
Dann sitzt man hier an einem gemütlich abgeranzten Pubtisch mit diesen drei Frauen, findet sich sofort wieder oder eben immer noch sympathisch und es kommt einem so vor, als knüpft man an Gesprächen an, die man vor 17 oder 18 Jahren kurz unterbrochen hat. Man ist wieder auf Welle.
Alle vier von uns haben inzwischen einen guten Teil ihres Lebens gelebt, Partner (bzw. in zwei Fällen eine Partnerin), stabile, erfüllende Familien und den eigenen Weg durchs Leben gefunden.
Ich mag es sehr, dass es möglich wurde, so nahtlos wieder auf eine freundschaftlich-kollegiale Ebene zu kommen … und bin sehr dankbar darüber, dass ich eine Frau habe, die mir das nicht verwehrt, sondern es sogar fördert.


Auf Arbeit habe ich heute den ganzen Tag über schwere Entscheidungen durchsetzen müssen, die jeden einzelnen Betroffenen schwer treffen werden. Das geht mir absolut nicht leicht von der Hand, ist aber Ergebnis klarer Regeln. Mildere Mittel sind nicht möglich gewesen. Ich habe mich kaum rausgenommen und war sehr produktiv, damit ich das vom Tisch habe und mich wieder angenehmeren Dingen widmen kann.


Am Abend fand dann noch die monatliche Vorstandssitzung im Verein statt. Das ich nach wie vor keinen Alkohol trinke, nahm man einfach so hin. Man wundert sich über mich wahrscheinlich schon garnicht mehr.
Ich konnte wiederum in den dreieinhalb Stunden beobachten, wie sich die Qualität des gegenseitigen Austauschs mit der Zahl der getrunkenen Biere verschlechterte. Wäre mir überhaupt nicht aufgefallen, hätte ich mitgetrunken. Hätte es vermutlich sogar für eine lustige Vorstandsitzung gehalten, bis ich mich dann am nächsten Tag mühsam auf Arbeit hätte quälen müssen.

Selbst hatte ich gute Nachrichten dabei. Durch Verbindungen von früher konnte ich kostenlos Bühnenpodeste für eine 5x10m-Bühne für den Verein übernehmen.
Das erhöht unsere Planungssicherheit für kommende Jahre und bringt nur noch Unsicherheiten hinsichtlich des Bühnendaches, die aber frühestens in drei Jahren zum Tragen kommen sollten.
Nun ist es uns noch nicht gelungen, einen Standort für den 6×3-Meter Container zu finden, in dem sich die Bühnenteile befinden. Aber da bringen vielleicht die kommenden Tage noch was an Klarheit.

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