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06.März 2025 – Fastenzeit, Personalrat, Mut und Zukunft

Ich faste dieses Jahr wieder nicht, denn ich mag Religionen nicht … und Fasching. Deswegen ist der Aschermittwoch meiner Meinung nach ein sehr ungeeigneter Stichtag für irgendwas. Ich verzichte weiter auf stark zuckerhaltige Dinge, seit ich das tue, weil das meiner Problemhaut und meiner Fitness gut tut. Ich trinke weiterhin keinen Alkohol, es sei denn, es gibt eine wunderschöne, passende gesellige Gelegenheit … und das ist nicht gleichbedeutend mit JEDE gesellige Gelegenheit. In der Woche gibt es gar keinen Alkohol mehr. An sozialen Medien nutze ich nur noch Bluesky und auch das sehr sehr sporadisch. Ich mag wieder mehr so Blogs. Man muss schlechte Angewohnheiten ab einem gewissen Alter konsequent durch bessere ersetzen. Dann ist man vielleicht auch besser auf einen Krieg mit Russland vorbereitet.

Auf Arbeit bin ich gefragt worden, ob ich mir eine Mitwirkung im Personalrat vorstellen könnte. Habe schon ein paar Tage überlegen müssen, aber nun kann ich das. Ich werde zur Wahl auf einer Liste stehen, die sicher gewählt wird. Mein unausgesprochener Wahlslogan ist: „Sie kennen mich.“. Mal gucken, ob und was ich da bewegen kann. Ein erstes Herzensprojekt für die Zeit danach habe ich schon: Abklopfen, was in Sachen „Bürohund“ bei uns möglich ist.

Mut ist im Stoizismus definiert als „den eigenen Willen mit der Vernunft in Einklang bringen und ungeachtet der äußeren Umstände tugendhaft zu handeln“. Der Tod gilt im Stoizismus als etwas, dass man nicht fürchten soll, da er mit dem Leben nichts zu tun hat. Entweder ist man tot oder man lebt. Außerdem ist der Tod ein unausweichliches, natürliches Ereignis, das man schon deswegen aus rein logischen Gründen nicht fürchten braucht, sondern einfach akzeptieren kann. Danach lebt es sich ruhiger und es gibt auch nichts mehr, das man sonst noch fürchten muss, wenn es schon keinen Sinn ergibt, den Tod zu fürchten.
Es geht im Stoizismus einfach immer darum, zwischen den Dingen zu unterscheiden, die im eigenen Einflussbereich liegen und denen, die außerhalb liegen. Um letztere soll man sich nicht kümmern. Außerdem geht es darum, zwischen objektiver Realität und der eigenen subjektiven Bewertung dieser zu unterscheiden. Darum geht es meistens auch in der psychotherapeutischen Praxis. Im Grunde geht es darum, die Notwendigkeit anzuerkennen, das eigene Leben im Einklang mit der Natur und der Vernunft zu leben. Wie bin ich da jetzt eigentlich drauf gekommen? Weiß nicht… vielleicht wollte ich das einfach noch mal für mich aufschreiben, weil das alles so fern von dem ist, was unsere heutige Welt geworden ist.

Gestern Abend war dann im Verein der Vorstand aktiv. So wie es aussieht, gibt es da auch keine Gewissheiten mehr. Das Grundstück, auf dem unsere wichtigsten Vereinsaktivitäten stattfanden, wird wohl mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stehen. Unsere Jugend, auf die wir für die Zukunft des Vereins gebaut hatten, sortiert sich naturgemäß alle paar Wochen mit neuen Interessen oder zieht zum Lernen, Studieren und Arbeiten weg aus dem Dorf, die Betreiber der einzigen verbliebenen Kneipe mit Saal im Dorf sind fast siebzig Jahre alt und haben keine Nachfolger, was irgendwann auch zum Ende dieser Institution und Möglichkeit führen wird. Vor den Toren des Dorfes wird eventuell ein Großknast entstehen. Die Stimmung ist nicht gut derzeit. Worüber aber kaum geredet wird im Dorf, ist der Erfolg der AfD. Im Karneval fand er auch nicht statt, habe ich mir sagen lassen. Ich habe inzwischen die Entscheidung getroffen, zur nächsten Vorstandswahl nicht mehr anzutreten. Nicht wegen der ganzen anderen Gründe, sondern weil mir für ein Dorf mit 43% AfD-Wählern meine Freizeit einfach zu schade ist. Das bringt dann Zeit für eine neue Lebensphase.


Mequito hat eine Novelle geschrieben und die kann man jetzt vorbestellen. Mit Widmung. Ich denke, ich werde das [KLICK]

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