Es gibt einen neuen Papst, was zunächst erst einmal heißt, dass es dem ZDF jetzt erstmal nicht mehr möglich sein wird, ganze Fernsehtage mit Bildmaterial eines rauchenden Schornsteins zu füllen. Das fand ich tatsächlich ein wenig lästig in den vergangenen Tagen.
Ich habe mich auch mehrmals gefragt, ob den Katholiken eigentlich bewusst ist, wie weltfremd und awkward deren Rituale und Messen und Kleidung und Primborium auf Leute wirken, die mit Kirche rein garnichts am Hut haben? Wie soll man das als moderner, gut gebildeter Mensch Ernst nehmen? Religion ist ein seltsames Hobby, dass das Denken komisch macht.
Wie auch immer. Auch dieser Papst wird seine Funktion als moralische Instanz in der Welt erfüllen und, ganz ohne den Widerspruch darin zu erkennen, im eigenen Haus weiter Dreck unter den Teppich kehren müssen, der seinen Ursprung in den lebens- und realitätsfremden selbst ausgedachten Regeln dieser menschengemachten Ideologie hat.
Nach Feierabend hatte ich ein erstes Treffen mit Personalratsleuten. Das fand ich ein wenig ernüchternd, aber es war ja auch erst das erste.
Am Abend ging es noch spontan in den Pub zur Irish Folk Session. In meinem Verein hat sich eine irische Sanges- und Musiziertruppe gefunden. Wir wollten hier ausloten, ob diese einfach Mal zur Session vorbeikommen und mitsingen kann und ob sich das empfiehlt.
Das System hinter diesen Sessions ist faszinierend. Die haben da so ihre Foren- und Whatsappgruppen, wo gepostet wird, wann und wo die nächsten Sessions stattfinden. Dann entscheidet jeder Musiker für sich, ob und zu welcher Session er fährt. Es trafen also dort im Pub gestern in Art und Anzahl zufällige Musiker unterschiedlicher Instrumentenbefähigung aufeinander und machten zusammen Musik, teilweise nach knapp 100km Anfahrtsweg. Die jammten dann mehr, als das sie die klassischen traditionells spielten. Das heißt einer oder zwei begannen irgendwas, das irisch klang und der Rest stieg nach und nach mit ein.

Das hat mich begeistert. Es gab Geige, Banjo, Trommel, Whistle, Sackpfeife, aber auch Akkordion und gewöhnliche Gitarren. Bis auf ein „Whisky in the jar“ fast zum Schluss kannte ich jedenfalls nichts von dem, was hier gespielt wurde. Ich würde das auch gerne können und mich dort mit hinzugesellen.
Fazit: Unser Chor wird da mal hingehen und es zum Äußersten kommen lassen. Sie werden einfach was singen und vielleicht steigt ja jemand mit ein.
Mit Religion oder gar Kirche habe ich auch gar nichts am Hut, aber interessanterweise fand ich das Theater – und wenn man es als solches betrachtet, geht es eigentlich – wirklich interessant. Ich habe mir sogar den gleichnamigen Film zur Konklave gegeben. Aber ja, jetzt ist auch mal wieder gut damit.