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08.Februar 2025 – Kerbholz, Sonne, Basketball

Nach dem Aufwachen denke ich mir, dass ich mir ein Kerbholz anschaffen sollte.
Da würde ich für jeden eingesparten Kater eine Kerbe anbringen. Wäre ich nicht abstinent, wäre ich heute mit einem Kater aufgewacht, so viel ist sicher. Maria hätte gestern Auto fahren müssen, und ich hätte betrunken daneben gesessen. So geht’s mir gut und ich muss bei klarem Verstand darüber nachdenken, für was für eine reaktionäre Grütze ich gestern Geld bezahlt habe.
Es ist, wochenendtypisch, sowieso wieder spät geworden, bis wir richtig wach waren, und dann haben Maria und ich ja auch noch ein wenig den Abend ausgewertet. Es war schon nach 9, als ich Tool-Radio auf Spotify hörte und dabei vor mich hinpfeifend Frühstückseier briet.

Nach dem Frühstück ging jeder unserer Hand in Hand spielenden Aufräumorchestration nach, die für gewöhnlich immer den Samstagvormittag einnimmt und den Haushalt wieder für eine Woche in Schuss bringt. Es gibt dabei eine neue Regelung, insbesondere für die Wintermonate: wenn schönes Wetter ist, also der Himmel blau statt grau und die Sonne scheint, dann lassen wir alles stehen und liegen und machen einen großen Spaziergang. Nichts kann so wichtig sein wie Sonne tanken und Vitamin D-Produktion. Nicht in dieser Zeit.
Also zogen wir uns an, gingen raus und bestimmten Lisbeth zur Reiseleiterin. Sie durfte also entscheiden, wolang und wie lange wir im Dorf rumspazieren. Diese Aufgabe nimmt sie immer sehr ernst. Keiner darf sie überholen, sonst gibt es einen Anpfiff. Wenn sie doch mal aus Versehen zurückfällt oder ich sie überhole, tue ich so, als hätte ich völlig die Orientierung verloren. Laufe zickzack und kreuz und quer, verlasse die Wege und laufe mitten durch Gestrüpp oder auf die Fahrbahn. Das bringt Lisbeth zum Lachen und dazu, hektisch zu versuchen, die Situation wieder zu retten und zum Anführer der Gruppe zu werden.
Direkt nachdem wir wieder zu Hause sind, zieht sich der Himmel nach und nach zu, was für den Bestand unserer neuen Regel spricht.

Am Nachmittag hatten sich die Töchter mit ihren Freunden, einem zweieiigen Zwillingspaar verabredet. Die Mütter gingen mit, bzw. fuhren sie. Es ging zu einem Schloss hier in der Nähe und von dem Schloss aus kann man zu einer kleinen Höhle wandern, die man die „Bärenhöhle“ nennt. Da drinnen fand man zwei kleine Fledermäuse an der Decke hängen, was wohl Lisbeth und Martha ernsthaft in Panik versetzte.
Ich machte mir in der Zwischenzeit zu Hause einen aufgeräumten Nachmittag. Versuchte, meine Bassübungen nachzuholen, die in der Woche ausfielen, weil ich immer mein Tablet mit der Übungsapp auf Arbeit vergessen hatte. Wollte dann noch etwas Playstation spielen, was ich aber doch nicht tat, weil etliche Updates zu installieren waren und ich danach keine Lust mehr hatte.

Am Abend spielte der MBC gegen Ulm, was den Rest der Familie nicht so interessiert, weswegen ich mich mit dem Tablet in den Nordflügel zurückzog. Mittlerweile ist leider so ein bisschen klar, dass das erste Drittel der Saison nur ein Strohfeuer war. Der Kampfgeist ist nicht mehr derselbe, die Systeme vom neuen Trainer vom Gegner durchschaut. Es fällt auch auf, dass gute Spieler kurz vor Spielbeginn ausfallen. Vor kurzem war das John Bryant, gestern Michael Devoe, bei dessen namen ich immer an eine Szene aus „How i met your mother“ denken muss.
Jedenfalls ist der einer der besten Spieler im Team, der aus mir unerklärlichen Gründen immer von der Bank kommt, dann unheimlich Wind und oft auch die meisten Punkte seines Teams macht. Der fiel gestern kurz vor dem Spiel mit einem verletzten Zeh aus und ich kaufe das irgendwie nicht. Dazu kenne ich meinen MBC schon zu lange. Jedenfalls, Endergebnis 92:66 für Ulm, am Dienstag folgt schon das Rückspiel und am Wochenende das Final Four um den Pokal.

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