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11.Mai 2025 – Wochenende: Ziegelei, Motorradfahrt, Katzenrestaurant

Das Wochenende begann damit, dass mein Freund mit dem ostdeutschesten aller Namen -Rico- mich besuchte.
Es galt, ein Bauwerk zu Ende zu stellen, welches wir im Dezember begonnen hatten.
Die Außenmauer unseres Hauses grenzt direkt an die Auffahrt zu einer Kirche. Dort parken immer Leute. Einer davon konnte das nicht so gut, sondern hat einen Teil des Fundamentes verschoben, übertrieben gesagt. Natürlich ist derjenige weggefahren, ohne Bescheid zu sagen.
Es gab also einen kleinen Vorsprung im Fundament, auf die sich, so sagte man mir im Dorf, zu Zeiten, als es weder Fernsehen noch Radio gab, die Bauern setzten und mit Leuten sprachen, die des Weges kamen. Ich stelle mir das romantisch vor, jedoch war dies nun nicht mehr möglich. Sollte also jemals wieder auf dieser Kante ein Bauer sitzen wollen, musste diese erst wieder neu entstehen.
Diesen Vorsprung, der nur in Dreck und Lehm gelegt wurde, galt es also wiederherzustellen und zukunftssicher zu befestigen. Das machten wir im Dezember gemeinsam, weil ich von sowas keine Ahnung habe. Es wurde allerhand Beton gekauft und verarbeitet. Ich bin mir sehr sicher, dass dieser Teil der Außenmauer nun der stabilste ist.
Lediglich die Fugen waren noch zu verschließen und schön zu machen. Das machten wir am Freitagabend mit teurem Natursteinmörtel, redeten über alles Mögliche und tranken danach noch ein Bier.

Für Samstag hatte ich mich mit einem anderen Freund zu einer kleinen Motorradrunde verabredet. In einer wirklich schlimm ausgebluteten Nachbarschaft veranstaltet ein Bikerclub, der diese Stadt representiert wie nix anderes, ein Bikertreffen mit Konzerten, Gesellschaftsspielen, Burnouts und anderen Klischees, die zu so einem Treffen gehören. So auch eine Bikerausfahrt. Da das Wetter gut war und man immer ein Ziel braucht, machten wir da mal mit. Die Ausfahrt mit über 1.000 Teilnehmern war dann schon auch ein interessantes Erlebnis und eine gute Zeit, die Zeit im Anschluss auf dem Festivalgelände war aber von eher durchwachsenem Niveau. Die Bikerwelt ist eine mir sehr fremde Subkultur, aber ich fahre gerne Motorrad.

Weil wir uns dort Zeit gelassen hatten, war ich erst spät zurück. Meine Familie hatte sich zeitgleich anlässlich des bevorstehenden Muttertages um die weibliche Verwandtschaft von Maria gekümmert. Das war vorbei, als ich wieder zu Hause ankam, wir grillten aber spontan noch draußen auf der Terrasse und alberten ein wenig in der Abendsonne rum.

Dann kam der Sonntag und damit der Muttertag. Lisbeth gab sich viel Mühe damit, Maria und dem Rest der Familie ein schönes Frühstück zu bereiten. Es gab u.a. Rührei und frisch gepressten Orangensaft, sowie zum Schwan gefaltete Servietten und eine kleine Süßigkeit auf dem Teller.
Hannah konnte dabei nicht helfen, weil ihr ihr eigener Perfektionismus mal wieder im Weg stand und sie mit ihrem selbstgebastelten Muttertagsgeschenk nicht fertig wurde. Dieses „done is better than perfect“ muss sie noch üben.

Den Vormittag verbrachten wir in der Morgensonne, es gab nur ein kleines Frühstück für die Kinder und dann fuhren wir schon am frühen Nachmittag nach Leipzig.
Dort hatte ich anlässlich des Muttertages für 17:30 einen Tisch in einem Katzenrestaurant reserviert, weil da Maria schon immer mal hin wollte. Ich selbst hatte dabei nicht bedacht, dass zeitgleich das letzte Heimspiel des MBC stattfand, zu dem ich nun nicht gehen konnte.
Aber in Leipzig war es auch schön. Wir parkten am Clarapark und liefen eine schöne runde hindurch sowie durch die Innenstadt von Leipzig. Unsere Töchter, die ja nun nur das Dorfleben kennen, staunen jedes Mal über Leipzig. Die bevölkerten Wiesen im Park, die Stationen studentischer Vergangenheit, die wir ihnen zeigen und ihre Zukunft sein könnte, den Trubel in den schönen Einkaufsgassen. Das mögen sie und stellen viele Fragen. Auch ich würde gerne in Leipzig wohnen, wenn mein Berufleben vorbei ist.
Rein zufällig lotste ich die Familie auch zur Anti-AfD-Demo auf den Augustusplatz, die aber an diesem Tag leider ziemlich klein ausfiel und blieben eine Weile mit stehen. Hinterher war sich die ganze Familie einig, dass wir die AfD doof finden.

Dann ging es in den Katzentempel. Es gab hier acht Katzen, die erstmal gefunden werden wollten, was gar nicht so einfach war, weil einige hoch oben im Raum einfach schliefen. Mit der Zeit kamen die aber von alleine ausgerechnet immer wieder zu unserem Tisch, was mein Selbstbild als Tiermagnet mal wieder bestätigte und ließen sich dort streicheln. Meine Töchter mögen mich jetzt wieder ein wenig mehr und auch meine Frau fand es gut. Das essen war vegan und vegetarisch, aber geschmacklich eher so mittel. Alkohol gab es keinen, weswegen ich eine viel zu süße Limo bestellte.
Das Restaurant lebt also sehr von seinen Katzen, die wir nun ja aber schon kennen.

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