Mit dem Ende des Arbeitstages begannen auch für mich die Osterferien.
Die führten mich zunächst zu meiner alten Arbeitsstelle, weil ich mir da einen Kleintransporter ausleihen wollte. Ich wusste erst nicht, ob ich da wirklich wieder hinwollte, aber die Konditionen für geliehene Kleintransporter sind dort einfach zu gut. Letztlich war ich keine zehn Minuten lang dort, und die haben mir klar gemacht, dass ich mit meinem Arbeitsplatzwechsel alles richtig gemacht habe. Das ist erkenntnistechnisch ja nicht „nichts“ wert und (neben kurzen Begegnungen mit ein paar der netten Kolleginnen) ein schöner Bonus zur reinen Transporterleihe.
Meine Nachfolgerin lernte mich bei der Gelegenheit auch gleich kennen, ich sie aber erstmal nicht, denn sie überfiel mich ansatzlos mit ihrem Anliegen, indem sie mich nach meinen alten Dateien fragte. Ich reagierte, indem ich „Guten Tag“ sagte, mich vorstellte und sie fragte, wer sie denn eigentlich sei. Sie verleierte daraufhin die Augen. Ich schätze, sie wird von mir nur die entbehrlichen Dateien erhalten, wenn überhaupt. Das mag kleinlich und überheblich wirken, aber genau diese Art und Weise habe ich in dem Laden lange genug durch, um jetzt alles Recht zu haben, auch mal arschig zu sein. Sie bat mich, sie mal nach Ostern anzurufen. Ich sagte ihr, sie solle doch besser mich anrufen.
Den Tranporter hatte ich mir geliehen, um mal unseren für den Abriss vorgesehenen Kombischuppen von allem Unrat zu befreien, der sich dort so angesammelt hatte. Es verschwanden im Laufe des Nachmittages drei Viertel des Schuppeninhalts auf der Ladefläche und dann auf dem Wertstoffhof. Durch die Rückscheibe der Fahrerkabine sah das so aus:
Auf dem Wertstoffhof traf ich, was eigentlich nie vorkommt, auf einen sehr kulanten Einweiser. Ich wurde alte Dämmwolle kostenfrei los, was eigentlich nicht vorgesehen ist und musste für alle anderen kostenpflichtigen Dinge nur 30,-€ zahlen. Da hatte ich aufgrund des ganzen Bauschuttes und der Farben und Lacke mit deutlich mehr gerechnet. Das Entladen der Ladefläche hingegen dauerte in dem ganzen Durcheinander der unterschiedlichen Schad- und Wertstoffe allerdings immer so seine Zeit, denn es galt jeweils erstmal den richtigen Container zu finden. Diese trugen lorioteske Namen wie „Stoffgleiche Nichtverpackungen“. Beim Bezahlen dankte ich meinem Betreuer und gab ihm 5,-€ für die Kaffeekasse. Nettigkeit und Kulanz gehört unbedingt belohnt. Nun sind unsere Schuppen wieder begehbar bzw. fast abreißbar.
Apropos lustige Namen. Beim Lesen der Nachrichten lernte ich heute das lustige Wort „Evapotranspiration“, welches aber leider nicht für das steht, was man im ersten Moment vielleicht vermuten würde: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/trockene-boeden-100.html
Während Maria und ich räumten und verluden, waren die Töchter mit den Zwillingen und deren Mutter im Kino. Sie schauten den Minecraftfilm und fanden ihn eher so mittel.
Am Abend trank ich Bier, weil man das so macht, wenn man einen Nachmittag lang körperlich gearbeitet hat.