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12.Februar 2025 – Eine Messe

In Leipzig findet gerade die Haus-Garten-Freizeit-Messe statt.
Das Symbol der Leipziger Messe versorgt mich immer mit Kindheitserinnerungen. Hatte ein Messemännchen, welches mir mein Opa mitbrachte, der regelmäßig bei der Leipziger Messe war, um Schlagzeuge und Musikinstrumente gegen Devisen in die westliche Welt zu verkaufen. So war das Logo der Messe immer präsent in meinem Kinderzimmer. Manchmal brachte mir der Opa auch was von der Messe mit. Einmal war es eine Mundharmonika. Die mochte ich sehr und hielt sie in Ehren.

Heute war ich beruflich mit einer Kollegin auf der Leipziger Messe, um am Rande dieser Messe an einer Tagung teilzunehmen, Dinge zu lernen und Leute kennenzulernen. Das war schon interessant und im Ergebnis eine gute Veranstaltung.
Nach der Veranstaltung sind wir nicht direkt zum Auto sondern einmal quer über die Messe durch die Hallen. Ich war da zum ersten Mal und fand, dass hat alles was von einem riesigen Wochenmarkt. Es gab hier kaum Zeug, mit dem ich was anfangen konnte, also habe ich mich mehr aufs Beobachten der Leute konzentriert. Das waren hauptsächlich Rentner auf der Jagd nach dem nächsten Probehäppchen Salami oder Käse oder einem Katalog für Außensaunas.

Mich hat das alles überfordert, denn so viele Menschen bringen mich immer in eine Denkkrise, ich meine… egal wohin man geht, überall sind jede Menge Menschen und machen den ganzen Tag irgendwas und halten das für mehr oder weniger bedeutungsvoll, damit sie morgens auch aufstehen und was das alles soll. So in etwa…
Außerdem bringt jede Form von Massenkonsum mir irgendwann kalten Schweiß auf die Stirn. Die Dichte an grassierendem Kapitalismus auf so einer Messe … meins ist das nicht.
Ich habe mir aber vorgenommen, es mit Hannah zusammen nochmal auf der Buchmesse im März zu probieren. Ich denke, das wäre was für sie und ich habe seit Jahren vor, mir das mal anzuschauen.

Als ich mit dem Rad nach Hause fuhr, hat es ein wenig geschneit. Das fand ich schön. Zuhause hatte Maria dann Redebedarf. Sie hatte Erlebnisse auf Arbeit. Die erzählt sie mir dann und dann ist wieder gut. Ich muss da nur zuhören und gar keine Lösungsvorschläge bringen. Das wusste ich erst viele Jahre lang nicht, dann habe ich es gelernt. Einfach zuhören und fertig. Ist so eine Art Blitzableiterfunktion, die ich unheimlich gerne ausfülle…

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