Gestern hatte ich einen Termin in einem Bereich, in dem ich mir bis vor einigen Jahren auch gut vorstellen konnte, selbst zu arbeiten. Es geht da um Kultur und andere schöne Dinge. Dort arbeiten eher so jüngere, eher so kreative Menschen, überwiegend total nett und positiv eingestellt. An der Schnittstelle zu meiner Arbeit wird das zwar regelmäßig kritisch, denn man achtet mehr so auf die eigene Verpeilung und ungern auf Details und langweilige Erfüllung von Erfordernissen und Pflichten. Ich selbst brauche inzwischen ganz dringend so meine funktionierende Organisation im Arbeitskontext, aber ich mag die Leute trotzdem, weil ich in jungen Jahren nicht anders war, wenn nicht sogar schlimmer. Gestern war auch nichts Kritisches zu klären und wir wollten alle in dieselbe Richtung.
Einige Briefe später konnte ich meine Arbeit beenden und ging, typisch Freitagnachmittag, den notwendigen Töchtertransporten nach. Hannah war heute schon wieder deutlich weniger gesprächig als noch gestern, was nicht selten dazu führt, dass ich zum reinen Taxifahrer degradiert werde. Mit Kopfhörern in den Ohren sitzt sie dann still die ganze Zeit neben mir und starrt muffig durch die Frontscheibe. Kontaktaufnahmeversuche sind dann ungefähr so erfolgreich, wie der Transport von Wasser in einem Sieb. Während Hannah musizierte, holte ich Lisbeth vorzeitig aus der Schule. Sie begrüßte mich wie ein aufgedrehter Labradoodle, was aber weniger an mir lag, sondern daran, dass ich sie in diesem Augenblick davor gerettet hatte, beim Frühjahrsputz in den Horträumen mit helfen zu müssen. Sie war mir sehr dankbar.
Am späteren Nachmittag fuhr Maria dann zu einer ihrer ältesten Freundinnen nach Leipzig. Ich nutzte den freien Abend mit etwas, das ich mir schon lange vorgenommen hatte. Ich durchforstete die Wayback-Maschine nach allen Internetdomains, die in den vergangenen Jahrzehnten mir gehörten und mir noch einfielen … und das waren einige. Dabei lernte ich, dass mein erstes Blog seit dem Oktober 2000 existierte und seit dem Februar 2001 Snapshots mit Inhalt in der Wayback-Maschine hinterließ. Hintergrund der Aktion war, dass ich alle Inhalte, an die ich dort noch kommen konnte, in meinem Obsidian-Vault hinterlegen wollte, was ich dann auch tat. Ich nutze seit einigen Jahren Obsidian.md für alles, was mit dem Schreiben von Texten und dem Sammeln von Notizen/ Informationen und dem Planen und Organisieren von Arbeit zu tun hat. Ich bin da ein so großer Fan davon, dass ich eigentlich mal einen separaten Text dazu schreiben muss, wie toll und flexibel Obsidian für jemanden wie mich ist. Ich konnte schon einige Apps kündigen, weil es Obsidian und seine Plugins gibt. Etwas großspurig läuft das alles unter den Bezeichnungen „Personal Knowledge Management System“ und „Second Brain“. Dieser Text hier entstand, wie jeder andere Blogeintrag auch, in Obsidian, ich habe dort Kanban-Boards, um den Überblick über Projekte zu behalten und ich kann dort wichtige Informationen wiederfinden, die mein eigenes Hirn schon lange wieder mit anderen Dingen überschrieben hat … wie zum Beispiel einem lustigen Internet-Meme.
Als Elon damals Twitter kaufte, verließ ich es sofort, jedoch nicht ohne vorher alle meine Tweets in Markdown zu exportieren, um diese direkt in Obsidian packen zu können. Gestern Abend habe ich das nun auch mit meinen alten Internetseiten getan, bzw. dem, was die Wayback-Maschine davon noch ausspuckte. Das war aber mehr als gedacht und auch ein schöner Flashback in vergangene Zeiten, als ich kurz nach dem Abi z.B. noch ein verpeilter nerdiger Zocker von Onlinegames war. War ein guter Abend…
Warum Nahrungsergänzung gefährlich werden kann am Beispiel von Vitamin D:
https://www.spektrum.de/kolumne/nahrungsergaenzungsmittel-fatale-ueberdosis-an-vitamin-d/2254672
Immer weniger Soldaten in Deutschland haben noch Lust, ihre Arbeit zu machen:
https://www.rnd.de/politik/bundeswehr-immer-mehr-menschen-in-deutschland-verweigern-den-kriegsdienst-HAGMABOOZ5BKDFIPYGDSY64AXU.html