Am Wochenende vor einer spannenden Woche schien die Sonne. Das lenkte meinen Blick, den Sonnenstrahlen folgend, auf die Spinnenweben an den Balken und Ecken unseres alten Bauernhauses. Ich nahm mir folglich einen Staubwedel und ging auf die Jagd, einmal komplett durch das ganze Haus. Als ich fertig war und den Staubwedel zurück an seinen Platz bringen wollte, entdeckte ich noch mehr Spinnenweben. So ein Bauernhaus hat viele Ecken und Kanten, in denen sich Spinnentiere vergnügen können. Ich ging also die Runde nochmal in entgegengesetzter Richtung, bin mir aber sicher, immer noch nicht alle Spinnenweben erwischt zu haben.
Am Samstagabend stand dann im Verein die Wahl des diesjährigen Festivalmottos an. Als es die zum ersten Mal gab, vor beinahe 30 Jahren, schlossen sich 15 junge Leute in ein viel zu kleines Zimmer ein, das Platz für maximal acht Leute bot, schlossen dort zusammengepfercht Türen und Fenster, fingen an zu rauchen (auch die Nichtraucher) und mögliche Mottos zu erfinden und zu diskutieren. Einzige Regel: man darf den Raum erst verlassen, sobald ein Motto feststand. Es wurde geraucht und geraucht und getrunken und kleinste Interpunktionen und Formulierungsnuancen diskutiert. Das wurde immer lauter und fröhlicher, die Luft wurde immer unerträglicher, aber nach ein paar Stunden ging die Tür auf, es stiegen 15 Betrunkene und jede Menge weißer Rauch aus der kleinen Kammer und es gab ein Motto. Seitdem heißt diese Veranstaltung bei uns Papstwahl. Im Jahr 2025 gibt es zwar immer noch jede Menge zu trinken, die Konklave bestand aus 19 Personen, zum Rauchen ging man vor die Tür und zur Wahl wurde (erfolgreich) ein Excel-System verwendet, das ich entwickelt hatte. So ändern sich die Zeiten, aber sehr lustig war es trotzdem und wir haben es wieder geschafft, ein würdiges Motto für unser kleines Festival zu finden.
Am Sonntag suchte ich viel Entspannung neben den ganz alltäglichen Pflichten, hielt mich viel mit den Kindern in der Sonne auf und spielte ein wenig Volleyball mit Ihnen. Hannah ist recht stark erkältet und wird wohl morgen nicht in die Schule gehen. Nach dem Volleyball saß ich mit Lisbeth noch einige Zeit auf der Hollywoodschaukel und sprach mit ihr über die Dinge, die eine zehnjährige im Leben so beschäftigen, während wir leicht schaukelten. Zeitgleich war Maria spontan mit einer Bekannten zur Musicalaufführung unseres Gymnasiums gefahren. Als sie wiederkam sagte sie, dass es für mich die Hölle gewesen wäre, dort mit hinzukommen und das sie bis zum Schluss nicht herausgefunden hat, worum es eigentlich ging. Am Abend laß ich ein Buch über Hundeerziehung weiter, das ich mir in der Onleihe unserer Bibliothek geliehen hatte.
Die kommende Woche wird aus vielerlei Hinsicht interessant.