Kommentare 0

17.Januar 2025 – In Heaven

David Lynch ist tot, wie ich erst heute mitbekam, da ich nur noch Blogs lese und Social Media meide. Das finde ich schade, denn von ihm ging etwas Einfluss auf mein Aufwachsen aus. Als Jugendlicher habe ich „Eraserhead“ geschaut, weil ich damals so drauf war. Alles was ein wenig melancholisch, artsy und schwer zu deuten war, zog mich an. So auch „Eraserhead“. Bis heute akzeptiere ich Kunst nur als solche, wenn sie sperrig und schwer zu greifen ist, weil sie nur dann den eigenen Interpretationsmotor anwirft. Schöne Dinge, die sich sofort erschließen, sind keine Kunst, sondern Kunsthandwerk.
Jedenfalls blieben mir damals viele Szenen von „Eraserhead“ hängen und arbeiteten in mir weiter, wie z.B. diese, als eine Lady in der rauschenden Heizung sang (das Video lässt sich leider nicht einbetten, daher leider nur als Link):

https://youtu.be/UmyzYBeGrE8?si=UlCfPXw0BbbEZTuT

Zeitgleich (oder später), jedenfalls kurz nach dem Ende der DDR, entdeckte ich den Grunge für mich und landete irgendwann auch bei DER Grunge-Wegbereiterband der 80er, den Pixies. Ich bin bis heute großer Bewunderer dieser Combo. Diese Band bzw. deren Sänger Frank Black Francis ließ sich von obiger Szene ebenfalls zu einem Song, bzw. einer ganz eigenen Coverversion inspirieren:

Und diese Coverversion coverte ich dann aus Bewunderung mit meiner Band im Proberaum, ohne das wir sie jemals live aufführten. Nur einmal habe ich sie live gesungen und auch darauf bestanden und das war als letzte Zugabe bei einem Nachwuchsbandwettbewerb in einem Pfarrgarten. Ich schrie also, so schräg ich konnte „IIINNN HEEEEEAAAAAVVVVEEEEENN EEVVVERRYYYYTTTTHIIIINGGG IIIISSSSS FFFFFFIIIIIINNNNNEEEE“ ins Mikro und spielte meinen Bass dazu, nachdem der Rest der Band einsetzte (nebenbei: die Pixies haben die besten Basslinien für Anfänger). Der Pfarrer war einer von der Sorte mit den ganz besonders zusammengekniffenen Arschbacken. »Was wollte uns der Künstler denn damit sagen?!?“, fragte er mich scheinheilig (hehe) nach dem Auftritt. »Ich kommentiere meine Kunst nicht.« antwortete ich grinsend. So war das damals und das ist das, was mich mit David Lynch verbindet.


Auf Arbeit war heute Jahresanfangsmeeting, wo es laut den Kollegen immer darum geht, sich Dinge für das Jahr vorzunehmen und Sachen in die Richtung zu bringen, in die sie sollen. Also alles mal neu zu sortieren, damit das Jahr gut starten kann.
Meine Chefin übergibt mir dabei Aufgaben, die bisher bei einer Kollegin angesiedelt waren, was diese Kollegin ziemlich sauer zurücklässt und sicher noch eine Weile nachhallen wird. Ich sehe keine Schuld bei mir, denn ich habe nichts davon forciert. Sowas mache ich grundsätzlich nicht mehr. Die Chefin ist da vollständig alleine drauf gekommen und ich kann die Entscheidung auch nachvollziehen. Keiner kommt zu kurz und viele Aufgaben liegen jetzt dort, wo sie am Besten aufgehoben sind. Auch die, die bei der „beraubten“ Kollegin liegen. Das sage ich ihr auch so und mache dann alsbald Feierabend, denn für den morgigen Tag gibt es noch einen Einkauf zu erledigen, zwei Autos zu beladen und allerlei abzustimmen.
Das klappt aber routiniert und so kann ich, wie geplant, heute zeitig ins Bett, denn 04:15 Uhr wird der Wetter klingeln, wie ich hoffe.

Kommentar verfassen