Auf Arbeit war eine der größeren Beratungen, die bei uns schön anachronistisch immer noch nicht „Meeting“ heißen, aber meistens ebenso überflüssige Zeitdiebe sind. Dem Umgang einiger Kolleginnen mit mir meinte ich zu entnehmen, dass sie mein gestriger Whatsapp-Status zum Nachdenken gebracht hat. Gleiches gilt für die Themen, über die abseits des beruflichen Themas gesprochen wurde. Außerdem poppen einige hübsche Statuse (Statuae!?) in meinem Bekanntenkreis auf, die es sonst vielleicht nicht gegeben hätte. Man kann sich das aber auch alles einbilden.
Seit heute bin ich mit meiner Umwelt wieder mehr im Reinen. Darum musste ich mich die letzten Tage aber auch ein wenig kümmern. Ich nehme meine Meditationen wieder ernster. Nehme mir Zeit dafür, statt beim abendlichen Anhören auf dem letzten Drücker einfach wegzunicken.
Über Meditationen habe ich mich früher immer lustig gemacht, voll das mediale Klischee annehmend. Damals wusste ich noch nicht, wie sehr mir das hilft, zu Ruhe und Einklang zu kommen. Wohl mit das Beste am Menschsein ist ja wohl, ständig dazulernen zu können. Seine blöden Ansichten von früher komplett über Bord werfen zu können, weil man neue Dinge gelernt hat. Also die Faktenlage jetzt genauer kennt zum Beispiel.
Jedenfalls bin ich jetzt wieder in meiner Mitte. Ich werde am Sonntag meine zwei Kreuzchen machen, genau wie die meisten meiner Kolleginnen und Bekannten. Auch die adrett gekleidete Omma aus Usedom, der ich neulich im Bus zuhören musste, wird wählen. Hat sie ja laut und gut vernehmbar verkündet. Und dann werden wir ja sehen…
Da Maria und ich am Freitag meistens beizeiten zu Hause sind, ist es zu einer schönen Tradition geworden, unsere Taschen von uns zu werfen und das Wochenende mit einem großen Dorfspaziergang einzuläuten. Das ist so eine Art Lauftherapie von uns. Einerseits ist Laufen ansich ja hochtherapeutisch, wie ich finde, andererseits erzählen wir uns, was uns die Woche über massiv beschäftigt hat. Manchmal sagt man seine Meinung dazu, manchmal hört man einfach nur zu. In jedem Fall sind die Themen hinterher aus dem Kopf und man hat den für das Wochenende frei. Heute war es beim Spaziergang so warm, dass wir uns nach und nach entkleideten. Schals, Mützen und zuletzt Obertrikotagen von uns warfen. Das hatte was von einem sehr langsamen und sehr prüden Striptease ohne Musik. Dafür aber mit viel gutem Licht…
Die Statusfrage habe ich mir neulich auch gestellt und die Antwort lautet: Ein Status, mehrere Status. Verwirrend und auch ein bisschen einfallslos. Wird genauso geschrieben und sogar genauso ausgesprochen.
Danke für den Hinweis!
Wenn man ein t und ein a entfernt und daraus ein s bastelt, hat man „Stuss“.