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23.Dezember – Mamamann, Salat, Suppe

Am Morgen springt Lisbeth ins Bett und teilt mit, dass sie schon sehr aufgeregt ist, aber nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt, also schon noch, aber nicht, dass er schon mal bei uns gewesen ist.
Ihre Indizien sind stichhaltig. Alle Weihnachtsmänner die sie kennt, sind bislang immer ihr bekannte verkleidete Personen gewesen. An vergangenen Weihnachten hätten wir die Kinder immer nur abgelenkt oder unter einem Vorwand in ihre Zimmer geschickt und dann lagen auf einmal die Geschenke unter dem Baum. Sie glaubt, dass wäre jeweils Mama gewesen, die die Geschenke vom Weihnachtsmann erhalten hätte. Der Begriff Mamamann entsteht.

Wir erzählen ihr die ganze Wahrheit und weisen darauf hin, dass man das aber kleinen Kindern nicht sagen darf, die noch an den Weihnachtsmann glauben.
Ich hatte das ja von Anfang an gesagt, dass ich dieses Weihnachtsmannding nicht verstehe. Man wird dazu genötigt, jahrelang seine Kinder anzulügen, wohl wissend, dass sie irgendwann dahinter steigen und sich ziemlich verarscht vorkommen müssen. Aber ich bin auch kein spiritueller Mensch. Was weiß ich schon. Jedenfalls ist dieser Meilenstein der Kindererziehung bei uns jetzt Geschichte.


Infolge der gestrigen Feierstunde, stelle ich fest, dass Alkohol und mein Gemüt sich noch nicht sonderlich vertragen, selbst wenn es nur zwei Bier und drei Wodka sind, die man trinkt. Spiele mit dem Gedanken, mal ein komplettes Abstinenzjahr einzulegen, da die Jahreszeit solche Überlegungen gerade hergibt. Auf alle Fälle wird dieses Jahr nichts mehr getrunken und auch Silvester nicht. Dürfte mein erster nüchterner Neujahrsstart seit 1993 werden. Straight X ahead!?


Die Versorgung von Familie und Gästen am heiligen Abend ist weitgehend meine Aufgabe. Das hat sich mal so herauskristallisiert in der Zeit, als Maria nach dem Studium noch im Praktikum war, daher Heiligabend erst ab Mittag zu Hause war. Es wurde so beibehalten.
Also bereitete ich heute den familiären Weihnachtssalat für morgen vor, während Lisbeth mit tiefen, lauten Seufzern vor der Küchentür unterstrich, wie langweilig ihr ist. Meine Aussage, dass ich jetzt zu tun hätte, damit Weihnachten schön wird und deswegen keine Origamiblumen mit ihr falten kann, wollte sie wohl so nicht auf sich sitzen lassen. Der Einfachheit halber band ich sie dann eben in die Salatentstehung ein. Eier schälen, Gewürzgurken schneiden. Sowas. Sie sang jeden Song aus der Weihnachtshits-Playlist mit. Bis zur letzten Note.

Laut altem Familienrezept sind das vier Portionen. Pellkartoffeln, Ei, Apfel. Traditionell kommt auch ein Becher Fleischsalat dran. Es wird auch in diesem Jahr keiner merken, dass es vegetarischer ist.


Am Abend dann die Suppe. Ein gepimptes Erkältungssuppenrezept. Es ist Biohuhn vom Dorf drin, denn es steht einer von drei Tagen im Jahr an, bei denen ich auf Fleischverzicht verzichte.
Es ist ein sehr gelbes Süppchen geworden und auch das ist dann für morgen fertig.

In der Küche erhielt ich immer wieder Besuch von Leuten, die spontan bei uns klingelten, um kleine Weihnachtsaufmerksamkeiten zu überbringen. Mal für die Kinder, mal für uns. Aus »Na gut, 10 Minuten…« werden schöne Gespräche und deutlich mehr Zeit.


Am Abend bingen wir mit den Kindern die Weihnachtsausgabe von LOL auf Prime. Die ist im Vergleich zu den normalen Staffeln ziemlich hektisch und fahrig geschnitten, aber, wenn man sich drauf einlässt, ein großer Familienspaß. Pastewka und Engelke sind eh GOAT.

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