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25.Januar 2025 – Eisbaden zur Ankunft in Ahlbeck

Der erste Urlaubstag beginnt mit einer Reise an die Küste. Genauer: Usedom, Ahlbeck. Dort entdeckten wir im vergangenen Jahr eine schöne Ferienwohnung, die insbesondere mich von einer schwierigen Phase ablenkte. Wir fanden es schön, stundenlang durch eisiges Wetter an der Ostsee zu spazieren, dann in die Unterkunft zu kommen und die dortige Sauna aufzusuchen. Anschließend eine kalte Regenwalddusche, dann Gemütlichkeit vor dem Gaskamin. Deswegen machten wir etwas, was wir sonst nie machen: wir buchten zum zweiten Mal dieselbe Unterkunft. Eben weil es hier so gemütlich ist und halb unterbewusst auch, um einen Kreis zu schließen, denn in dem letzten Jahr hat sich, ganz subjektiv, einiges zum Besseren gewendet.
Unsere besten Freunde überraschten uns zwei Tage vor der Abfahrt mit der Information, dass sie auch dort eine Wohnung gebucht haben. Wir hatten ihnen Weihnachten davon erzählt und waren nun überraschend mit zwei Familien hier.

Die Anreise gestaltete sich problemlos. Tempomat auf knapp unter 130 km/h und dann 450 km rollen lassen. Es entspann sich ein Gespräch mit Maria, die immer anzweifelt, dass ich wirklich gerne lange Auto fahre. Ich bestätigte ihr, dass ich das gerne mache, weil das eine ähnliche Tätigkeit ist, wie zum Beispiel Rasenmähen. Irgendwann kommt man in so einen meditativen Zustand der Konzentration auf nur eine Sache. Maria konnte das nicht nachvollziehen, da für sie unvorstellbar ist, sich über Stunden auf die immergleiche graue Masse vor sich konzentrieren zu müssen. So habe ich das aber noch nie gesehen. Im Gegenteil mag ich es, wie mit wenig eigenen Handgriffen die Landschaft an einem vorbeirauscht und sich ganz sachte verändert, bis man dann eine alte Brücke überquert und sich auf einer beliebten Urlaubshalbinsel befindet.

Wir können zwar, wie versprochen, schon um 13:00 Uhr einchecken, aber noch nicht in die Unterkunft. Also gehen wir mit den Zimmerschlüsseln in der Hosentasche erstmal zum Strand in Richtung Seebrücke. Dort ist gerade Winterbadefest oder sowas ähnliches und der Strand deswegen deutlich voller als vor einem Jahr. Auf einer kleinen Bühne werden gerade die Eisbadeteams vorgestellt, die alle lustig angezogen sind und aus ganz Deutschland bzw. Polen kommen. Uns ist das zu hektisch. So haben wir uns die Ostsee nicht vorgestellt, also ziehen wir weiter in Richtung der Seebrücke, auf der einst der großartige Loriot die Abschlussszene seines Films „Papa ante portas“ drehte. Von dort aus beobachten wir auch, wie sich die lustigen Leute in die Fluten stürzen, wobei stürzen nicht ganz stimmt. Vielmehr hat man das Gefühl, sie stehen kurz vor Schweden, als sie mit den Knien gerade mal zu einem Drittel im Wasser stehen. Und „Eis“ ist auch relativ bei 10°C Außentemperatur. Das Gejole ist aber trotzdem groß und gut vernehmbar.

Wenig später kaufen wir uns einen Backfisch im Brötchen, das ist familiäres Ostseebegrüßungsritual. In der Folge sind die Hosen beider Töchter von oben bis unten mit Fett bejallert (=sächsisch für bekleckert), aber die Wohnung der Freunde, die wir nach unserer Rückkehr in der Tiefgarage treffen und begrüßen, hat zum Glück eine Waschmaschine.

Unsere diesjährige Wohnung ist wieder superschick und niedlich. Modern, aber geschmackvoll eingerichtet, deutlich kleiner als im letzten Jahr, aber Sauna und Kamin trotzdem vorhanden. Dazu ein Balkon, von dem aus man, immer wenn einem danach ist, einen super Blick auf die Ostsee hat. Mehr braucht man nicht. Das elektronische Piano, welches im Kinderzimmer steht, ist da schon Bonus und freut Hannah besonders (Während ich diese Zeilen schreibe schwingt abwechselnd „Der Kuckuk und der Esel“, „Terra Titanic“ und „Oh Tannenbaum“ durch die Räume).

Bei Gelegenheit muss ich mal googlen, warum das Meer immer so aussieht, als wäre es höher als die Häuser.

Wir richten uns ein und dazu gehört auch die Erwähnung, mit wieviel Technik man mittlerweile in den Urlaub reist, ich zähle einen Laptop, drei Tablets, drei Handys, zwei eBook-Reader, eine Alexa und einen Apple TV die alle erstmal installiert und mit WLAN versorgt werden wollen.

Auf letztgenanntem Apple TV starte ich DYN und schaue das BBL-Spiel MBC gg. Göttingen. Die Kinder sind müde und lustlos, weswegen Maria alleine zum angekündigten großen Strandfeuer geht. Als sie zurück ist, bringt sie Micha mit, der mit mir die zweite Halbzeit schaut. Beide erzählen mir belustigt, welch große Mühe die Feuerwehr hatte, das Feuer zu entzünden. Bis sie zurück gegangen sind, ist es ihr nicht gelungen. Ich sage: »Dafür sind die ja auch nicht da.« und freue mich später über den deutlichen Sieg des MBC.

Bald darauf lieg ich im Bett. Bin auch noch nicht durch mit der Erkältung. Ich verbinde mein PocketBook mit der Onleihe und entscheide mich für Fantasy, damit ich das mal von meiner ToRead-Liste streichen kann.
Nur keine Realität im Urlaub…

2 Kommentare

  1. Dieses Autofahr-Thema ist zwischen meiner Frau und mir das Gleiche. Ich hab mit langen Strecken kein Problem, während sie vor lauter Stress bei jeder Möglichkeit mir das Steuer überlässt. 🤷‍♂️

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