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27.Dezember 2023 – Der Rest vom Weihnachtsfest

An den Tagen nach Heiligabend habe ich auf Elektronik verzichtet. So kam auch das neue alte Hobby hier gleich mal zu kurz. Aber wann soll man sonst mal viel Zeit mit der Familie verbringen, wenn nicht an Weihnachten?

Die Feiertage folgten dem stillschweigend eingeschliffenem Ablauf vergangener Jahre. Am Tag nach dem heiligen Abend frühstückten wir spät, dann half ich den Töchtern bei der Inbetriebnahme und dem Ausprobieren einiger Weihnachtsgeschenke. Seitdem wir auch für die Verwandtschaft einkaufen (und die der Größe nach auch nicht mehr die üppigste ist) halten die sich zum Glück in Grenzen. Trotzdem versprechen beide Töchter, mal wieder in ihren Zimmern auszusortieren, um dort Platz für alles Neue zu schaffen. In der Stadt hier gibt es immer bedürftige Familien und wir kennen die Leute, mit denen diese regelmäßig Kontakt haben.
Als Helene schließlich vorschlug, nun auch mal den Chemieexperimentekasten auszuprobieren, streike ich aber. Diesen Geschenkewunsch fand ich dieses Jahr am lustigsten. Musste immer an Loriots Weihnachten bei Hoppenstedts denken (»Und dann macht es Puff und die Kühe und Bäume fallen um«).

Wir hatten erst ab dem Abend Termine, folgten zuerst der Einladung von Marias Eltern zum Weihnachtsbuffet in einer Gaststätte, wobei ich feststellte, dass 3x Schwiegereltern in zwei Wochen auch mal wieder gut sein muss. Danach kam mein Bruder zu uns, um selbst seinen Schwiegereltern zu entkommen und bei mir die traditionelle Feuerschale zu zünden. Auch Maria empfing zwei Freundinnen.
Früher waren es mehr Freundinnen und auch an der Feuerschale war mehr los, aber Corona, Alter, Scheidung, Dies/Das verhindeten das in diesem Jahr irgendwie…
Also gingen mein Bruder und ich erstmal Maria und ihren Freundinnen charmant auf den Zeiger, weil es draußen stark regnete, dann wurden wir gemobbt, weswegen wir dann trotz Regen raus gingen und ein Feuer zündeten, während der Regen in leichten Niesel überging. So ließ es sich aushalten und es entwickelte sich ein sehr gutes Brüdergespräch. Deep Talk, wie man heute sagt. Geht mit meinem Bruder besonders gut. Trotz unseres hohen Altersunterschieds von fast 11 Jahren sind wir ähnlich aufgewachsen, sehr ähnlich gestrickt und die letzten beiden aus unserer Familie, die alle anderen haben gehen lassen müssen. Das verbindet wie nichts anderes und macht Gespräche möglich, für denen allen anderen das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit fehlt.

Hauptsächlich war die Feuerschale aber immer dazu da, Blödsinn zu reden, Quatsch zu machen und drüber zu lachen. Auch das kriegen wir dieses Jahr zu zweit hin. Als wir über meine beruflichen Perspektiven fachsimpeln, schlage ich eine Szenebar für Lesbierinnen in der gerade frei gewordenen Dorfgaststätte vor und ergänze, dass man diese „Perlentaucher“ nennen könnte. So geht das, unter Brüdern, am Feuer.

Auch Maria hatte einen schönen Abend, zu dem wir noch dazu stoßen, können aber zu den alten Geschichten aus der Schulzeit nichts beitragen. Als sich diese Gruppe kurz nach 2 Uhr auflöst, bin ich schon fast zwei Stunden im Bett.


Zweiter Feiertag

Mein Bruder hat bei Lisbeth im Bett geschlafen und diese wiederum im Ausziehbett bei Hannah im Zimmer. Gegen elf holt mein Bruder seine Familie nach, die bei den Eltern seiner Frau schlief. Die haben zwei coole, originelle und schlaue Kinder, der Junge sechs und das Mädchen zwei Jahre alt. Dennoch muss ich erwähnen, dass ADS/ADHS in unserer Familie stark sind und so blieb auch heute wieder kein Stein auf dem anderen und es wurde laut.
Es gab Ente vom Dorf, klassisch mit Rotkohl und Klößen. Hannah hatte sich ums Dessert gekümmert. Das war super. Maria und die Frau meines Bruders haben sich auch immer was zu erzählen. Als sie dann nach einem kleinen Vesper gen Heimat reisten, waren wir alle Weihnachtstermine los und die gemütlichen Tage zwischen den Jahren konnten beginnen.
Wir holten „Activity“ unterm Weihnachtsbaum vor und spielten gleich mal eine Runde. Hannah und ich waren ein Dreamteam. Sie gut im Malen, ich gut im Erklären, nur Pantomime lief bei beiden nicht so gut. Direkt im Anschluss sah ich meine Basketballmannschaft auf Dyn verlieren und wollte zeitig mit einem Buch ins Bett.


Und heute war dann ein wirklich chilliger Familientag. Dort wo wir spazieren gehen wollten, war die Saale über die Ufer getreten. Also gingen wir auf die nahe Burg und guckten vom Turm runter, tranken Tee unter einem Pavillon und ließen die Kinder einfach mal erzählen. In der Mittagspause nahm ich meine Playstation nach mindestens einem Jahr Nichtbenutzung wieder in Betrieb und wartete etliche Updates ab. Zum Schluss blieb noch ein bißchen Zeit in „Assassins Creed – Valhalla“ ein paar Spaziergänge in der Landschaft zu unternehmen, bevor die Familie ihren Mittagsschlaf beendete.

Für den späten Nachmittag hatte ich den Kindern versprochen, nochmal den Feuerkorb zu starten. Das war wirklich schön. Es gab Röstschnitte und Stockbrot sowie Aufschnitt und Gemüse zum Belegen der Schnitten. Wir saßen über drei Stunden am Feuer, zum Teil im Beisein von Peter, unserer Katze. Beste Familienzeit. Wir bestaunten den Vollmond. Nun kommen die Raunächte zwischen den Tagen.

The tide is high but i’m moving on..

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