Gestern war mein Freund Bruno zu Gast. Weil ich im Homeoffice gerne mal ein Weilchen zur Abwechslung in meinem Poäng-Sessel sitze und der auf altem Dielenboden steht, befindet

sich auch Bruno dann auf dem Dielenboden. Dort kam er dummerweise auf die Idee, nach Mäusen oder Maulwürfen zu graben. Bis ich »Halt!« brüllen konnte, waren schon einige Kratzer entstanden. Nun habe ich teuren Parkettlack bestellt. Seidenglänzend. Ich hoffe, damit kann ich das Problem beheben und die anderen kleinen Schmarren, die es hier und da sowieso schon gab. Jeder Besuch von Bruno macht es unwahrscheinlicher, dass ich mal einen eigenen Hund haben darf. Maria und Hannah waren „not amused“. Mir haben die Gassirunden den Arbeitstag jedoch in schöne handliche Happen zerlegt.
Ende des vergangenen Jahres wollte ich zu meinem Zahnarzt, den ich duzen darf und schon ewig kenne, aber der hat mich und alle anderen Kunden offenbar einfach geghostet. Die Praxis dicht gemacht, die Rollläden runtergelassen und dort sind sie nun immer noch. Ich schrieb einen geharnischten Brief, in dem ich um meine Patientenakte bat. Darauf wurde nicht reagiert. Dann schrieb ich noch einen Brief, wo es nicht mehr um den Harnisch, sondern nur noch um die Patientenakte ging. Aber auch darauf wurde nicht reagiert. So oder so brauchte ich also einen neuen Zahnarzt. Maria war heute bei ihrem, um eine rissige Amalgamfüllung durch Kunststoff ersetzen zu lassen. Von dem brachte sie mir einen Termin mit. Ich habe ab Juni also wieder einen Zahnarzt, der noch dazu jünger ist als ich. Das ist nicht selbstverständlich. Rund 30% der örtlichen Zahnärzte gehen in den nächsten 5 Jahren in Rente. Deswegen erwähne ich das.
Lisbeth berichtete mir heute von einem äußerst erfolgreichen Tag und gleich drei Einsen, als ich von Arbeit kam. Dann berichtete sie mir von Grundschülerinnengezicke, in das sie geraten ist. Danach kuschelten wir ausgiebig, was immer gut ist und die Unbill der Welt für einen Moment aussperrt.
Ich hab das Campact-Dings gegen die kleine Anfrage der CDU/CSU unterzeichnet. Bei sowas bin ich sonst nicht so schnell dabei, aber ich bin seit der Bundestagswahl immer noch sehr dünnhäutig und suche noch nach einer Möglichkeit, angemessen auf mein Dorf zu reagieren.
Habe mir das Interview von Gysi mit Maja Göpel angeschaut, weil ich Maja Göpel sehr für ihre Klugheit mag, die sie hier wieder gut zum Ausdruck bringt.
Ich freue mich, „geharnischt“ und „Unbill“ gelesen zu haben und dank Google jetzt zu wissen, was ein Poäng ist. Der Tag kann nur ein guter werden. Grüße.