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27.März 2025 – Fehlende Tage

Das Problem mit dem Bloggen ist schon von jeher, dass man in den Zeiten, in denen die Tage am vollsten sind, keine Zeit findet, darüber zu schreiben. Auch für die Zeiten, die emotional herausfordernd sind, gilt das in recht extremer Weise. Zumindest bei mir. Für die letzten drei Tage galt ein bißchen beides. Alles nichts Ernstes, aber schon so, dass man es hätte besser festhalten wollen, weil nicht ganz so alltäglich. Ich habe jetzt heute mal ein paar Stichpunkte in meinem privaten Journal hinterlassen, aus denen ich später noch was machen könnte bzw. mit denen ich später noch etwas anfangen kann. Man muss sich, gerade wenn es nicht passt, zum Aufschreiben zwingen. Das ist die dringende Erinnerung, die ich hier für mich hinterlassen will. Für Feinanteil waren die letzten beiden Tage eher nichts, deswegen mache ich auch einfach mit dem heutigen Tag weiter und lass die Lücke Lücke sein.

Maria findet es weniger schön, dass ich abends jetzt immer verschwinde und mein eigenes Ding mache. Sie hätte schon gerne Gesellschaft, während sie „Topmodels“ oder „Voice of Germany“ schaut, was ich ja auch verstehen kann. Mir ist das aber zu laut und zu ablenkend und absolut zu wenig von Interesse. Je älter ich werde, umso schlechter kann ich auch lesen, wenn im Hintergrund andere Geräusche oder jedenfalls deutschsprachige Dinge gesprochen werden. Ich selbst kann Fernsehen nichts abgewinnen und Maria und ich schaffen es selten, uns mal auf eine Serie oder einen Film zu einigen. Dazu kommen meine durchweg guten Erfahrungen mit den ruhigen Leseabenden, in denen ich jetzt dazu übergegangen bin, ein Sachbuch, ein fiktives Buch und ein philosophisches Buch parallel zu lesen. So kann ich je nach abendlicher Laune variieren oder mal das Buch wechseln, wenn es irgendwie grad in einem stockt.

Auf Arbeit ist, wie oben schon angedeutet, recht viel los gerade. Obwohl alle Büros wieder voll besetzt sind, schaffen wir es kaum. Aber das ist vorrübergehend. Diese Arbeit funktioniert in unvorhersehbaren Wellen und es wird wieder ruhigere Gewässer geben. Da kann man dann den ein oder anderen Knacks in der Teamchemie wieder kitten.

In Sachen Weltgeschehen habe ich mir jetzt angewöhnt, nur noch morgens kurz bei der ARD ins MOMA zu schauen, bis die Tagesschau durch ist, dann lese ich mittags die interessantesten Artikel in der Süddeutschen und dann schaue ich abends noch die Nachrichten. Bluesky und Mastodon sind komplett raus. Dieses Konsummodell trägt den Arbeitstitel „Boomer“. Man kriegt immer noch genug mit von der Kaputtheit der Welt und den ganzen Dingen, die darin gerade (um)brechen, aber die Dosierung fühlt sich erträglicher an. Oder das macht der Frühling.

2 Kommentare

  1. Nadine

    Wir haben hier abends ein ähnliches Problem: Nicht alle Serien, die mein Mann schaut, interessieren mich und prinzipiell möchte ich auch mehr lesen. Ich will dazu aber auch nicht ins Bett gehen, weil a) mag ich die Gesellschaft meines Mannes und b) würde ich viel zu schnell über meinen Büchern einschlafen 😅
    Mir leisten hier (Noise cancelling) Kopfhörer gute Dienste, egal ob mit oder ohne Musik auf den Ohren. Mir reicht es meist auch aus, dass die Seriengeräusche soweit gedämpft werden, dass ich mich auf mein Buch konzentrieren kann…

    Schöne Grüße,
    Nadine

  2. Zeitweise mache ich das auch so.
    Aber dann nervt mich zum Beispiel, was ich im Fernsehen ohne Ton sehen muss. Wie da im Topmodelhaus Konfliktpotenzial konstruiert wird zum Beispiel und dann entspannt mich das Lesen schon wieder überhaupt nicht. Ich werde mal ein hervorragender Meckerrentner…

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