Heute Morgen fand ich eine E-Mail im Posteingang von den Organisatorinnen unseres diesjährigen Teamtages. Darin bedauerten sie, dass das ursprüngliche geplante gemeinsame Basteln im Blumenladen nicht stattfinden kann, weil alle drei in Frage kommenden Blumenläden an dem Tag keine Zeit haben, bzw. ausgebucht sind. Wir werden nun nach einem Frühstück ins Nachbardorf spazieren und unterwegs ein oder zwei Teambuildingspiele machen. Anschließend wird gesellig gegrillt. Man hofft, dass das dem gegenseitigen Kennenlernen mehr hilft, als wieder nur ein Museumsbesuch oder etwas ähnliches. Ich bin guter Dinge, dass sie recht haben.
In meiner Antwortmail schreibe ich, dass ich sehr gerne mit dabei bin und es mich ein hübsches Sümmchen gekostet hat, sämtliche Blumenläden vor den Frauen zu mieten und mache ein Zwinkersmiley dahinter. Ich war kein Fan dieser Bastelgeschichte. Außerdem biete ich meine Hilfe an, falls noch was zu organisieren ist.
Am Abend wollten wir eigentlich mit einem befreundeten Pärchen grillen, aber der weibliche Teil des Pärchens war schon verplant und der männliche Teil fand allerhand Unwegbarkeiten, nicht trotzdem mal mit seinen Töchtern auf ein Stündchen vorbei zu kommen. Nun werden wir morgen alleine grillen. Ich habe aber trotzdem schon mal mit Hannah und Lisbeth gemeinsam einen Nudelsalat fabriziert. Hannah hat die Aufgaben verteilt, wir anderen zwei haben geschnippelt, was uns aufgetragen wurde. Dabei haben wir schön gequatscht und ich weiß nun, dass Hannah gerade Beef mit ihrer besten Freundin hat, weil die immer so grob ist und Lisbeth fiel ein, dass sie zwei Einsen bekommen hat, von denen sie uns noch nicht berichtet hatte. Außerdem weiß man auch sonst jetzt mehr, was im Leben der Töchter so los ist und das sie weiterhin sämtliche Musik nicht leiden können, die der Vater aussucht.
Diese Musik wurde übrigens auf einem Sonos Era 300 abgespielt, den ich für die Wohnküche gebraucht kaufte, weil man dort irgendwie immer feiert, wenn man Besuch hat und mich die kleine Box da schon immer störte. Also probierte ich das alles mal etwas lauter aus. Nirvana in laut, fanden sie unmöglich und fragten mich, ob ich wirklich finde, das der gut singt. Metal mögen sie garnicht. Das einzige, was einigermaßen gut ankam war das „Remixed&Reimagined“ von Nina Simone und Radioheads „Creep“. Das aber auch mit der Einschränkung, dass es sehr traurig klänge. Ich bin mit dem Klang zufrieden, anschließend startete Hannah eine Teenie/Charts-Playlist auf Spotify.
Vor dem Abendessen nutze ich noch die Abendsonne, um ein paar gute Fotos von drei alten Kinderfahrrädern zu schießen, die ich dann auf Kleinanzeigen einstellte. Es ist ein sehr gutes Kinderfahrrad von Cube dabei und zwei einfachere, die ich selber mal bei Kleinanzeigen gekauft habe. Bis jetzt hat keiner angebissen. Der Markt ist wohl gesättigt. Aber vor allem das Cube will ich nicht unter wert verkaufen. Außerdem brauche ich den Erlös, um Marias „Giant Mountainbike“ aus ihrer Jugend für Hannah fit zu machen. Sie hat kein Rad mehr, welches ihr „passt“.
Am Abend bekam ich die Meldung, dass sich mein Bruder mit einem Teppichmesser massiv den Oberschenkel aufgeschnitten hat, als er Pappe zerkleinerte. Solche Ereignisse sind in unserer Familie genetisch bedingt. Das ist nun genäht und der hofft, dass seine Radtour durch Polen deswegen nicht ausfallen muss.
Den Abend verbringt die Familie mit „The Voice Kids“. Ich sitze mit Kopfhörern daneben, höre zum ersten Mal überhaupt das Album „Autobahn“ von Kraftwerk, verstehe, warum es als so bahnbrechend gilt und lese nebenbei.