Wir wachen spät auf. Ich frage Maria, ob sie meinen Hund „Lumpi“ eigentlich schon in einen Karton mit Schleife gepackt hat oder ob sie das erst am Tag vor meinem Geburtstag macht. Sie antwortet, dass es einen Lumpi erst gibt, wenn es unseren Kater Peterchen nicht mehr gibt und ich jetzt nicht auf dumme Gedanken kommen soll. Sie würde mich jedenfalls sofort unter Mordverdacht stellen, wenn Peterchen vor seiner Zeit ablebt. Außerdem wäre Lumpi sowieso ihr Hund, weil sie schließlich diejenige ist, die einen Hund mit auf Arbeit nehmen kann. Dann geht sie Brötchen kaufen und ich mache Frühstück.
Nach dem Frühstück verbringe ich viel Zeit im Garten. Das ergibt sich zufällig. Eigentlich wollte ich nur meine neue dreietagige, rollbare Werkzeugkiste mit Werkzeug bestücken, entschließe mich dann aber dazu, erstmal alle Akkus neu zu laden. In der Zeit fällt mir die Kettensäge ins Auge und ein, dass ich ja den Winter über einigen Wildwuchs auf meinem 2.000 m2 – Grundstück beseitigen wollte. So super organisiert läuft das ungefähr immer, wenn ich arbeite. Das Verschneiden macht dann aber superviel Spaß. Da geht es mir, wie vielen anderen Schreibtischarbeitern. In einem Garten kann man sichtbare Ergebnisse erzielen und das ist sehr befriedigend, wenn man sein Geld sonst nur mit Quatschen, Schreiben und Rechnen verdient. Man hat was Eigenes, was Handfestes, was zum Vorzeigen. In dem Fall eine Menge Kleinholz für ein familiäres Osterfeuer Ende April. Eine wilde Walnuss, zwei wild getriebene Kirschen und ein gutes Stück Haselnussstrauch weniger wachsen nun im Garten. Das dass, was ich da wegschneide, zum Teil schon austreibt und dass das nicht so gut ist, ist ein anderes Problem. Zum Schluss waren auch die Akkus geladen und die Maschinen sinnvoll sortiert in der neuen, rollenden Mobilwerkstatt. Demnächst ist das erste mal Wiese zu mähen und der Plan, wieder Hühner im Garten zu haben, wurde nun doch wieder sehr konkret. Das muss im April und Mai passieren. In Zeiten des Klimawandels sind das die einzigen brauchbaren Monate, wenn sich der eigene Wohlfühlbereich zwischen 0° und 20°C bewegt.
Weil heute jeder was zu tun hatte, ich verschnitt, Maria sortierte, Hannah schrieb ein Baumtagebuch und Lisbeth lernte, kommen wir erst nach 14 Uhr dazu, Mittag zu essen. In der anschließenden kurzen Mittagspause bestelle ich die Freundefotos, die Lisbeth mit ihren Freundinnen in der Schule hatte machen lassen. Ein Klassenfoto, vier schöne Fotos von Lisbeth, zwei Freundefotos, dazu ein paar „kostenlose“ Fotogeschenke. Schon hat man 37,90€ zu begleichen. Das ist ein fieses Geschäftsmodell, denn das sie von ihren besten Freundinnen aus der Grundschule keine Fotos hat, bevor sie sich demnächst auf weiterführende Schulen verteilen, geht natürlich auch nicht. (nebenbei: was soll das eigentlich, Kinder schon nach der vierten Klasse zu separieren, warum wird das nicht erst zur 7.Klasse gemacht oder besser noch zur achten?).
Weil wir so spät Mittag gegessen haben, grillen wir heute doch nicht. Keiner hat richtig Hunger. Stattdessen gibt es Tiefkühlpizza und … darauf bestehen die Töchter … unseren selbstgemachten Nudelsalat. Ich esse einen vegetarischen Flammkuchen. Währenddessen muss die ganze Familie mit mir Basketball gucken.
Der MBC gewinnt knapp mit 97:99 in Oldenburg. Es riecht leicht nach Playoffs, Baby..
Wenn ich den Artikel lese, denke ich an meinen Lehrmeister der sarkastisch- ironisch meinte: „Wenn Leute Bäume verschneiden, dann sind die auch meist verschnitten- völlig!“ Gehölzgärtner ist mein Lehrberuf- Du hast sicher Bäume GEschnitten… Und noch was: Warnung: zum Bäume schneiden ist es beinahe schon ein wenig spät- der Turgordruck ist schon relativ hoch- die Gefahr des verblutens besteht auch bei Bäumen/ Sträuchern. Sorry- Turgordruck ist der Innendruck in der Pflanze, der dazu führt das z.B. die Knospen aufbrechen. Sieht man aktive Knospen, sollte man nicht mehr schneiden.
Wir haben auch einen Hund- Das Letzte Kind hat Fell. Hondolinchen schwimmt gern und ist festes Familienmitglied. Mit so einem Hund kann man kulinarische Leidenschafen teilen…und- sie sind toll empathisch. Wir haben einen Australian Sheperd/ Labrador Mix. Wenn man den jung hat, mag er auch Katzen….
Bei uns im Garten darf erstmal alles wachsen … auch weil ich das erst mitbekomme, wenn es eine gewisse Größe erreicht hat. Die beiden Kirschen waren drei bis vier Meter hohe Wildtriebe, die jetzt komplett weg sind. Die Walnuss und die Haselnuss sind auch Wildtriebe, die ziemlich stark wuchern. Die habe ich in Buschform auf ca. 2,50 m Höhe geschnitten und ausgeästet, also ein wenig luftiger gemacht. Da kann man nicht viel kaputt machen und wenn die eingehen, ist es auch nicht schlimm.
Unser letztes Kind wird wohl auch Fell haben, aber ich fürchte, das wird leider auch noch eine ganze Weile dauern. Australian Shepard/ Labrador Mix klänge auch für mich sehr brauchbar… ich mach mir sonst nicht viel aus Haustieren, aber zu Hunden habe ich irgendwie immer gleich einen Draht. Das ist sozial was ganz anderes…
Diese Wildtriebe sind Aufbautriebe, viele der Pflanzen wachsen zu- denn sie sind faul, wie wir Menschen. Das führt dann dazu, das es nirgendwo einen effizienten Platz für neue Blätter gibt- wupps und dann kommt der Aufbautrieb (auch Wasserschosser bei Obstbäumen genannt)- der schießt nach oben und an ihm bilden sich wieder kleine Zweige- bis die Pflanze wieder zugewachsen ist. Wenn Du allerdings viel schneidest, dann kommen die auch, da die Pflanze ja gern ihre Größe behalten will- Außerdem muss die Wurzel ständig wachsen sonst stirbt die Pflanze- Wenn Du oberirdisch viel abschneidest, führt das zu einem Überangebot an „Wurzelsäften“- das fördert einen starken Austrieb.
Als Wildtriebe werden vom Fachmann Triebe bezeichnet, die aus der Unterlage kommen.
Erklärung: Alle Obstbäume einer Apfelsorte sind genetisch identisch. Vermehrt wird durch das einpflanzen einer Knospe oder das Aufsetzen eines Zweiges der gewollten Sorte auf einen ausgesäten Apfelbaum. Wenn der Trieb oder die Knospe angewachsen ist, werden dem „Trägerbaum“ (gärtnerisch Unterlage) die eigenen Zweige weggeschnitten- um zu überleben kann er nur noch über das eingesetzte Teil Blätter und Zweige (und Früchte) bilden… Schafft es die Wurzel doch eigene Triebe zu bilden, ist das für den Gärtner der „Wildtrieb“- den muss man IMMER an der Wurzel entfernen.
Viel Freude noch im Garten!!!
Jetzt habe ich im Kommentarbereich meines eigenen Blogs einiges gelernt. Vielen Dank!