Nach der Arbeit war die gesamte Familie Schulbücher abholen. Das wir hier in einer 40.000-Einwohner-Stadt nur einen einzigen Buchladen haben und der praktisch den gesamten Schulbuchverkehr der Stadt abwickelt, wäre einen eigenen Beitrag wert, aber darum soll es heute nicht gehen. Ich hätte die Bücher ja schon alleine geholt und zwar schon am Montag, aber so warteten wir halt zu viert in der sehr langen Schlange (der Bücherladen ist eng und mindestens zehnmal kleiner, als der Comicbuchladen, in dem wir in London waren). Die Töchter waren missmutig, weil sie auch nicht so recht wussten, warum sie jetzt mit dabei waren. Wir waren bald dran und so bekamen sie wenigstens mit, dass Schulbücher Geld kosten (knapp 240,-€ dieses Mal). Da waren sie doch etwas baff. Aber das ist alles relativ. Als wir den Buchladen verließen, aßen wir nämlich ein Eis und die 1,60€ pro Kugel kamen uns sehr günstig vor, hatten wir doch in England auch öfter mal 3 Pfund und mehr pro Kugel bezahlt.

Dann fuhren wir wieder nach Hause, sahen auf dem Hof den Kater, der mutmaßlich unser Peterchen verscheucht hatte, machten ihm Beine und riefen ihm hinterher, dass er unser Peterchen wieder zurückschicken soll.
Keine zwei Stunden später war Peterchen wieder vor unserer Tür und wollte rein, als wäre nie was gewesen.
Entweder hatte da der Anschiss an den Feindeskater gewirkt oder das gestrige Whatsapp-Statusfeuer hier im Dorf. Auf alle Fälle ist er wieder da und ich gehe davon aus, dass er in der Zwischenzeit auch gut versorgt wurde. Er war aber schon extrem kuschelbedürftig, muss man sagen.
Alle in der Familie sind jedenfalls wieder glücklich. Ich ließ es mir aber trotzdem nicht nehmen, mit dem Hundenapf, den mir Maria in Cheddar gekauft hatte, zu ihr zu gehen, wortlos draufzuzeigen und dann zu fragen: »Lumpi !?«

Am Abend machte uns Lisbeth Cocktails. Die Töchter hatten sich auf der Rückfahrt ausgemacht, dass sie uns als Dank für den Urlaub einen schönen Abend machen wollen. Hannah wollte für das Essen Wraps und Zutaten vorbereiten, Lisbeth wollte eine Cocktailbegleitung mit alkoholfreien Cocktails leisten.
Da wir alle sofort wieder unterschiedliche Termine zu erfüllen hatten, hat sich der eine Abend nun automatisch auf mehrere verteilt. Wir bekamen gestern einen Cocktail und dann heute Abend drei plus einen riesigen Bonuskakao mit Sahne und Zimt. Ich musste hinterher ganz dringend pinkeln und war gleichzeitig satt, aber die Cocktails waren allesamt super. Rührend war vor allem, wie viel Mühe sie sich dabei gab, verkleidet als Kellnerin mit Tuch über dem Arm.

Am Samstagmittag gibt es dann die Wraps von Hannah, aus denen inzwischen Spaghetti Bolognese geworden sind.